Whistler – Wie bei seinem Slalomsieg zwei Tage zuvor hat Martin Braxenthaler durch einen überragenden zweiten Lauf den Sieg im Paralympischen Riesenslalom der sitzenden Konkurrenz gewonnen. Mit einem mehr als komfortablen Vorsprung von 2,95 Sekunden auf den schweizerischen Silbermedaillengewinner Christoph Kunz, der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte, sicherte sich Braxi innerhalb von zwei Tagen bereits die zweite alpine Goldmedaille bei diesen Paralympics insgesamt ist es seine zehnte. Weder die durch den anhaltenden starken Regen stark in Mitleidenschaft gezogene Piste, noch eine längere Rennunterbrechung direkt vor seinem Start hielten ihn davon ab mit einer fulminanten Fahrt den bis dahin führenden und letztlich drittplatzierten Japaner Takeshi Suzuki um stattliche 8,21 Sekunden auf die Plätze zu verweisen. Als dann noch der Schweizer Kunz deutlich an Braxenthalers Marke scheiterte, war die Freude im deutschen Team riesengroß. Da war auch das stundenlange Stehen im strömenden Regen komplett vergessen.
Anna Schaffelhuber, 17-jähriges Nachwuchstalent der Alpinen, musste sich nach aussichtsreicher Position fünf nach dem ersten Durchgang mit Tuchfühlung zum Podest nach einem Fehler im zweiten Lauf beim US-amerikanischen Doppelsieg von Alana Nichols und Stephani Victor vor der Japanerin Kuniko Abinata mit Endrang sieben zufrieden geben und war ein wenig enttäuscht. Jedoch hat sie mit ihren Zwischenzeiten klar gezeigt, dass sie ein Versprechen für die Zukunft ist.
Indes steigerte sich Thomas Nolte im Vergleich zum Slalom und belegte bei den Männern den 13. Platz. In den schnellen Disziplinen und in der Superkombination hat er hoffentlich weiteres Steigerungspotenzial, zumal er vor gut einer Woche beim Weltcupfinale in Aspen in den Speedwettbewerben zweimal aufs Podest stürmte. Franz Hanfstingl schied im Paralympischen Riesenslalom hingegen aus und hofft nun auch auf die ihm verbleibenden Entscheidungen hier in Whistler.
Auf diese hofft auch Gerd Gradwohl (sehbehindert), der aufgrund seines Trainingsrückstandes nach seiner Unterschenkelfraktur im vergangenen Spätsommer sich dazu entschied, den Riesenslalom auszulassen und sich gemeinsam mit seinem Guide Karl-Heinz Vachenauer ganz auf die noch ausstehenden Speedrennen zu konzentrieren.