Heidelberg – Die zweite bundesweite Befragung zur Corona-Pandemie der NAKO Gesundheitsstudie startet heute. Im Fokus der Erhebung steht der aktuelle Gesundheitszustand der NAKO-Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Hinblick auf die zweijährige SARS-CoV-2-Pandemie. Gefragt wird u. a. nach dem Auftreten von Post- und Long-COVID-Symptomen, nach den Erfahrungen mit der medizinischen Versorgung während der Pandemie sowie der mentalen Gesundheit und Resilienz der Studienteilnehmer.
Den Fragebogen erhalten alle mehr als 200.000 NAKO-Teilnehmenden der bundesweiten Basisuntersuchung, die einer Wiederkontaktierung zugestimmt haben. Für die Durchführung, die nur online möglich ist, ist daher eine gültige E-Mail-Adresse Voraussetzung.
Die vorherige COVID-19-Erhebung im Rahmen der NAKO Gesundheitsstudie fand im ersten Corona-Jahr statt. Schwerpunkt der Auswertung waren 2020 Fragen zur Einsamkeit, Angst und Depression, d. h. Fragen nach den Auswirkungen der Beschränkung sozialer Kontakte auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland. Aus den erhobenen Daten ging eine Zunahme von Einsamkeit und der Zusammenhang mit schlechterer, psychischer Gesundheit während der ersten Phase der Pandemie hervor. Die Studie zeigte auch, dass ältere Menschen etwas besser mit der Krisensituation umgehen konnten als jüngere, dass die psychische Gesundheit der Bevölkerung in Zeiten sozialer Krisen besondere Aufmerksamkeit erfordert und diesbezüglich gesundheitspolitische Maßnahmen abzuleiten sind.
„Mit der zweiten Befragung zur Corona-Situation und deren Auswirkungen möchte NAKO einerseits die Corona-Forschung voranbringen und andererseits die daraus direkt folgende Politikberatung unterstützen“, so Dr. med. Julia Fricke, Sprecherin der Expertengruppe Infektion der NAKO Gesundheitsstudie
NAKO Basis-Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich jederzeit an das eigene Studienzentrum wenden, falls sie die postalische Adresse mit einer gültigen Mail ergänzen wollen, aber selbstverständlich auch bei sonstigen Rückfragen.
Hintergrundinformationen zur NAKO Gesundheitsstudie:
Die NAKO Gesundheitsstudie ist ein gemeinsames Projekt von 27 Institutionen – Universitäten, Helmholtz-Zentren, Leibniz-Instituten sowie anderen Institutionen – die sich im NAKO e.V. zusammengeschlossen haben, um gemeinsam die bislang größte bevölkerungsbasierte, prospektive Langzeitstudie in Deutschland durchzuführen. Seit 2014 werden in der NAKO Gesundheitsstudie zufällig aus den Melderegistern gezogene Erwachsene zwischen 20 und 69 Jahren bundesweit in 18 Studienzentren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen befragt. Ziel ist es, chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Infektionen und Depression genauer zu erforschen, um Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser in der Bevölkerung weit verbreiteten Krankheiten zu verbessern.
Das multizentrische Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, den beteiligten Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. 205.000 Personen haben an der NAKO Studie teilgenommen, davon 30.000 an der zusätzlichen einstündigen MRT-Ganzkörperuntersuchung. Zurzeit werden die Teilnehmer*innen erneut zur Folgeuntersuchung eingeladen. Bis Mitte September haben sich über 85.000 Teilnehmer*innen wieder beteiligt.
Zu den 18 Studienzentren (SZ) zählen das SZ Augsburg, das SZ Berlin Nord, das SZ Berlin Mitte, das SZ Berlin Süd/Brandenburg, das SZ Bremen, das SZ Düsseldorf, das SZ Essen, das SZ Freiburg, das SZ Halle, das SZ Hamburg, das SZ Hannover, das SZ Kiel, das SZ Leipzig, das SZ Mannheim, das SZ Münster, das SZ Neubrandenburg, das SZ Regensburg und das SZ Saarbrücken.
Weitere Informationen unter www.nako.de