Berlin – Die Warnungen von Experten vor einer zunehmenden Gefahr von Arzneimittelfälschungen via Internet haben Folgen: Zwei Drittel der Deutschen fürchten die Risiken von Internet-Apotheken. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Branchendienstes GESUNDHEIT ADHOC.
Bis zu 50 Prozent aller in Entwicklungsländern vertriebener Arzneimittel sind nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefälscht. Viele dieser Medikamente gelangen laut WHO via Internetvertrieb an die Patienten. Das Drogenkontrollgremium hat deshalb alle Länder aufgefordert, den Medikamentenhandel verstärkt zu überwachen. Dazu zähle auch eine schärfere Kontrolle von Internet-Apotheken. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) befürchtet, dass die Zahl der Arzneimittelfälschungen in den nächsten Jahren drastisch zunimmt.
Die Mehrheit der Deutschen teilt die Skepsis der Experten. In der Umfrage des Branchendienstes GESUNDHEIT ADHOC befürworteten zwei Drittel der User (66 Prozent) ein Verbot von Internet-Apotheken. Nur gut jeder fünfte Teilnehmer der Umfrage (22 Prozent) war der Ansicht, dass die derzeitige Gesetzeslage ausreicht. Die übrigen Teilnehmer der Umfrage hielten das Thema entweder für überschätzt (2 Prozent) oder votierten für eine weitergehende Liberalisierung (10 Prozent).
Insgesamt nahmen 366 unterschiedliche Nutzer an der Online-Umfrage teil.