Berlin – Die Nominees des Otto Heinemann Preises zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege machen es vor: Arbeitgebende, die ihre Beschäftigten im Falle einer privaten Pflegeverantwortung entlasten, tragen zur Linderung des Personalmangels, aber auch zur Bewältigung des wachsenden Pflegebedarfs bei. Im Rahmen der Berliner Pflegekonferenz stellen sie praxiserprobte Personalkonzepte vor und diskutieren gemeinsam mit Expert*innen Trends für einen nachhaltigen Wandel in der Arbeitswelt.
Zunehmender Personalmangel und steigender Pflegebedarf – zwei Entwicklungen, die sowohl unsere Wirtschaft als auch unser Gesundheitssystem vor erhebliche Herausforderungen stellen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege steht an der Schnittstelle beider Entwicklungen. Denn die Versorgung unserer pflegebedürftigen Menschen kann nur mit der Unterstützung der Angehörigen gewährleistet werden. Sind Angehörige gleichzeitig berufstätig – wie dies immer häufiger der Fall ist – führt diese belastende Aufgabe oft zu kurzfristigen bzw. langwierigen Arbeitsausfällen. Ein Faktor, der die Problematik des Personalmangels absehbar verschärfen wird.
Die Arbeitgebenden, die am Wettbewerb um den Otto Heinemann Preis zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege teilnehmen, geben Praxisbeispiele, wie Beschäftigte in dieser Situation unterstützt werden können. „Uns beeindruckt immer wieder die Vielfalt an Lösungsansätzen, die wir im Wettbewerb kennenlernen“, erklärt Antje Kendziorra, Mitglied der Geschäftsleitung der spectrumK GmbH und der Berliner Pflegekonferenz, in deren Rahmen die Nominees und Preisträger*innen des Otto Heinemann Preises gewürdigt werden. „Gleichzeitig spiegeln sich hier auch Trends in der Arbeitswelt wider, besonders der Wandel in der Führungskultur.“ Vor allem würden die Erfahrungen belegen, dass sich das Engagement für die Beschäftigten positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirkt. „Wir gratulieren den Nominees des Otto Heinemann Preises zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege auch im Namen der Jury und danken ihnen für ihr Engagement.“
Kategorie 1: Arbeitgebende mit bis zu 200 Mitarbeiter*innen
- EUKOBA e.V. Betreuungsdienst
- Diakonie ambulant Gesundheitsdienste oberes Murtal e.V.
- Jobtour GmbH & Co. KG
Kategorie 2: Arbeitgebende mit 201 – 1.000 Mitarbeiter*innen
- Abrechnungszentrum Emmendingen
- Volksbank Ulm-Biberach eG
- Jobcenter Duisburg
Kategorie 3: Arbeitgebende mit mehr als 1.000 Mitarbeiter*innen
- ERGO Group AG
- R+V Versicherungs AG
- REWE Group
„Uns liegt besonders am Herzen, dass niemand mit der komplexen Thematik Pflege allein bleibt“, betont Kendziorra. „Weder die Betroffenen noch die Arbeitgebenden. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern, dem BKK Dachverband und dem IKK e.V., und mit den Mitgliedern der Jury möchten wir die Rahmenbedingungen für eine pflegefreundliche Arbeitswelt verbessern.“ Die angesprochenen Entwicklungen – Personalmangel und Pflegebedarf – seien bereits so kritisch, dass alle Stellschrauben identifiziert werden müssten, um für Entlastung zu sorgen. „Wir geben Impulse und ermutigen mit motivierenden Beispielen dazu, bestehende Handlungsspielräume zu erkennen und zu nutzen.“
Der von spectrumK, dem BKK Dachverband und dem IKK e. V. vergebene Otto Heinemann Preis zeichnet seit 2015 Unternehmen und Institutionen aus, die mit vorbildlichen Lösungen ihre Angestellten entlasten. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck. Die hochrangige Jury aus Wirtschaft und Gesundheitswesen nominiert jeweils drei Arbeitgeber*innen in drei Kategorien entsprechend der Zahl der Mitarbeiter*innen. Die Würdigung der Preisträger*innen erfolgt im Rahmen der Berliner Pflegekonferenz am 9. November 2023.
Weitere Informationen auch im Podcast erhalten Sie auf www.berliner-pflegekonferenz.de.