Berlin – Die psychosoziale Beratungsstelle Gegenwind für politisch Traumatisierte der DDR-Diktatur wird auch künftig gefördert. Der Senat fördert die Beratungsstelle mit rund 80.000 Euro jährlich aus Mitteln des Mauergrundstückfonds. Über einen Zeitraum von sieben Jahren sollen für die Beratungsstelle Gegenwind aus diesem Fonds insgesamt Mittel in Höhe von 560.000 Euro bereit gestellt werden. Damit ist die Arbeit von Gegenwind für weitere sieben Jahre gesichert.
“Ich schätze die Arbeit der Beratungsstelle sehr und habe mich daher für deren weitere Finanzierung eingesetzt. So konnte diese wichtige Beratungsstelle langfristig gesichert werden”, so Katrin Lompscher, Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz.
Die Beratungsstelle leistet seit 1993 psychosoziale Arbeit für Menschen, die durch die DDR-Diktatur traumatisiert sind. Sie ist bundesweit die einzige psychosoziale Beratungsstelle, die sich um die Aufarbeitung der durch Staatswillkür, Verfolgung, Bespitzelung und Inhaftierung entstandenen seelischen Schäden kümmert. So zeigen viele der die Beratungsstelle aufsuchenden Menschen typische Symptome von Traumafolgestörungen, wie z.B. einer posttraumatischen Belastungsstörung. Zunehmend wird die Beratungsstelle auch von den Kindern und Familien politisch Verfolgter in Anspruch genommen. Bei Gegenwind erhalten die Ratsuchenden Informationen und Unterstützung, auch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen oder betreuten Gruppen ist möglich.
Der Mauergrundstücksfonds wird aus dem Verkauf ehemaliger Mauergrundstücke gespeist. Die dort eingezahlten Mittel sollen grundsätzlich den neuen Bundesländern für soziale, kulturelle und wirtschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt werden.
Den größten Anteil der im April ausgeschütteten dritten Tranche stellt das Land Berlin der Beratungsstelle Gegenwind zur Verfügung. Damit sichert der Senat gemeinsam mit dem Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur den Fortbestand der Einrichtung.