Vaduz – Für die rund 11 Millionen Kinder im Alter bis 14 Jahre stehen nur 22 selbständige Kinderkliniken zur Verfügung, die umfassend auf Kinderheilkunde spezialisiert sind. Während Nordrhein-Westfalen mit sechs Häusern die höchste Dichte aufweist, müssen Familien in acht Bundesländern sogar ganz ohne Kinderkliniken auskommen.
Der Tag des Kinderkrankenhauses am 20. September 2009 erinnert daran, dass es in Deutschland noch immer enormen Nachholbedarf in der speziell auf Kinder abgestimmten Behandlung und Betreuung in Krankenhäusern gibt. Unter den 2.087 Krankenhäusern in Deutschland gibt es nur 22 selbständige Kinderkliniken. Immerhin haben rund 580 Krankenhäuser eine Kinderabteilung, die jedoch nur ausgewählte Krankheitsbilder abdecken. Neben der kindgerechten, umfassenden medizinischen Versorgung bieten Kinderkliniken weitere spezielle Vorteile für Familien: Die Zimmer-Kapazitäten und -Ausstattung sind auf die Unterbringung einer Begleitperson ausgerichtet. Experten bestätigen immer wieder, dass die Begleitung durch ein Elternteil eine entscheidende Rolle bei der Genesung spielt.
Rooming-In: Begleitung der Eltern im Krankenhaus ist wichtig. Jedes zweite Kind muss irgendwann einmal ins Krankenhaus. Verlustängste durch die Trennung von den Eltern, Angst vor unbekannten Menschen und Untersuchungen stressen die kleinen Patienten dann. Kinderkliniken bieten deshalb Eltern ein sog. Romming-In an. Einige stationäre Zusatzversicherungen, wie z.B. Öko-Test-Sieger CSS.clinic2 (Ratgeber Gesundheit 2009) übernehmen die Kosten.
Weniger als 3 Prozent der Klinik-Ärzte sind Kinder- und Jugendmediziner. Insgesamt sind in den über 2.000 Kliniken 153.799 Ärzte und ca. 400.000 Pflegekräfte beschäftigt. Davon sind laut Bundesärztekammer nur 4.466 Kinderärzte und ca. 30.000 Pflegekräfte auf die Kinderpflege spezialisiert. Folglich sind nur 2,9 Prozent der in Krankenhäusern beschäftigten Ärzte Kinder- und Jugendmediziner. Und das bei 1,1 Millionen Krankheitsfällen von Kindern pro Jahr. Für zahlreiche Kinder bedeutet dies, dass sie in einem auf Erwachsene abgestimmten Umfeld behandelt werden, oder vor allem Familien aus ländlichen Regionen eine lange Anreise zur nächsten Kinderklinik auf sich nehmen müssen.