Berlin – Der Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine chronische Volkskrankheit. An ihm leiden in den Industrieländern zwischen 10 Prozent und 20 Prozent der Bevölkerung. Da die Hypertonie als solche oft schmerzfrei verläuft, wird sie von den Betroffenen lange Zeit nicht wahrgenommen. Im Körper tickt dann eine Zeitbombe. Denn der Bluthochdruck ist ein klassischer Risikofaktor für die Entwicklung der Arteriosklerose. Und die kann wiederum ernsthafte Folgeerkrankungen des Herzens, der Nieren und der Blutgefäße nach sich ziehen. So haben Hypertoniker z.B. ein 6 – 18fach höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden als Menschen mit normalem Blutdruck. 80 Prozent der Schlaganfälle beruhen auf einer arteriellen Durchblutungsstörung des Gehirns. Unter den beeinflussbaren Faktoren zur Verringerung des Schlaganfall- und des Herzinfarktrisikos steht die Senkung des erhöhten Blutdrucks an erster Stelle. Zur Hypertonie-Therapie werden sehr oft ACE-Hemmer wie Ramipril – einzeln oder in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln – eingesetzt. Der Name leitet sich von der Wirkungsweise ab: ACE-Hemmer blockieren das Angiotensin Converting Enzym, das für die Bildung des am stärksten gefäßverengenden Eiweißstoffes Angiotensin II verantwortlich ist. Wird die Konzentration dieses Stoffes vermindert, sinkt der Widerstand der Blutgefäße. Dadurch nimmt der Blutdruck ab. Ramipril senkt so das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko und wirkt vorbeugend den lebensbedrohlichen Folgeerkrankungen des unbehandelten Bluthochdrucks entgegen. Ramipril leistet auch bei der Behandlung der Herzinsuffizienz und der Nachsorge nach einem Herzinfarkt gute Dienste.
Ramipril wurde 1990 in Deutschland eingeführt. Heute bieten 22 Hersteller den Wirkstoff als preiswertes Generikum an. Nach Angaben des Marktforschungsinstituts INSIGHT Health liegt der Generikaanteil bei 88 Prozent. Im Jahr 2006 wurden 8,6 Millionen Packungen Ramipril mit einem Herstellerabgabepreis von 84 Millionen Euro verordnet. Die Sparleistungen der Generika-Industrie kamen auch den Ramipril-Produkten zugute: deren Herstellerabgabepreis sank im vergangenen Jahr nämlich um durchschnittlich 73 Prozent.