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Zehnjahreshoch: Mehrverbrauch erhöht die Arzneimittelausgaben um knapp drei Milliarden Euro

Pressemitteilung

Mehrverbrauch stärkster Treiber für Ausgabenanstieg – Arzneimittel-Atlas 2024 erschienen

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im Jahr 2023 für ambulant verordnete Arzneimittel 50,2 Milliarden Euro ausgegeben. Das sind 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Stärkster Treiber war erneut Mehrverbrauch, der die Ausgaben um knapp drei Milliarden Euro erhöhte. Das ist der höchste Wert seit rund zehn Jahren, wie der IGES Arzneimittel-Atlas zeigt. 2014 erhöhte der Mehrverbrauch die Ausgaben um 1,8 Milliarden Euro. Der vermehrte Einsatz innovativer Medikamente trug 2023 mit rund 1,6 Milliarden Euro zum Ausgabenwachstum bei. 

Hinter dem erneut gestiegenen Verbrauch stehen – neben einer alternden Bevölkerung – vor allem innovative Therapien bei Krebs, immunologische Erkrankungen wie Psoriasis, Multiple Sklerose oder Neurodermitis, aber auch Typ-2-Diabetes, Herzinsuffizienz oder zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern. 

Der um fünf Prozentpunkte angehobene Herstellerrabatt im Jahr 2023 führte zu Einsparungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Damit beliefen sich die gesetzlichen Herstellerrabatte auf insgesamt 3,55 Milliarden Euro. Weitere Einsparungen in Höhe von rund einer Milliarde Euro erbrachten Generika. 

Größter Ausgabenblock der gesetzlichen Krankenkassen für ambulant verschriebene Arzneimittel waren erneut Krebstherapeutika. Sie hatten einen Anteil von gut 16 Prozent (8,12 Milliarden Euro) an den Ausgaben. An zweiter Stelle mit einem Anteil von 14 Prozent (7,18 Milliarden Euro) standen Immunsuppressiva gefolgt von Antidiabetika mit einem Anteil von 6,3 Prozent (3,1 Milliarden Euro).

Der Arzneimittel-Atlas berichtet zudem über Nutzenbewertungsverfahren nach dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG). Seit Start im Jahr 2011 wurden bis Ende 2023 für 438 Wirkstoffe Verfahren abgeschlossen.

Für knapp zwei Drittel dieser Wirkstoffe (62 Prozent) wurde mindestens einmal ein Zusatznutzen attestiert. Die größte Gruppe dabei waren onkologische Wirkstoffe. Knapp 80 Prozent der Onkologika (94 von 120 Wirkstoffen) wurde mindestens ein Zusatznutzen zugesprochen: für drei Prozent (4 Wirkstoffe) ein erheblicher und für 36 Prozent (43 Wirkstoffe) ein beträchtlicher Zusatznutzen, die zweithöchste Bewertungskategorie im AMNOG-Verfahren.  

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