Mainz – Der zehnte Jahrestag der Umbenennung der früheren Aktion Sorgenkind zu Aktion Mensch ist nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Sozialministerin Malu Dreyer ein guter Anlass, um an die Fortschritte in der Politik für Menschen mit Behinderungen der letzten Jahre zu erinnern. Das Bild behinderter Menschen in der Öffentlichkeit habe sich in den vergangenen zehn Jahren gegenüber dem früheren von vielen Betroffenen abgelehnten Sorgenkind-Image erheblich weiterentwickelt. Am 1. März 2000 wurde die Namensänderung der Aktion Sorgenkind zu Aktion Mensch vollzogen.
Der Prozess der Namensänderung der Aktion Sorgenkind zu Aktion Mensch war damals ein richtiger, aber auch ein mutiger Schritt, weil die Marke Aktion Sorgenkind in der Bevölkerung weithin bekannt war. Die Namensänderung und die Modernisierung der Förderpolitik hat dabei nicht nur der Aktion Mensch, sondern auch der Würde behinderter Menschen gutgetan. Denn wer will schon als Sorgenkind bezeichnet werden, so Malu Dreyer.
Die Namensänderung zur Aktion Mensch war nach Ansicht der Ministerin aber auch ein wichtiges Signal an die Politik für Menschen mit Behinderungen, die heute vom Gedanken der gleichberechtigten Teilhabe und Selbstbestimmung behinderter Menschen geprägt ist. Wir in Rheinland-Pfalz legen großen Wert darauf, dass behinderte Menschen als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger mitten in der Gesellschaft leben können. Deshalb werden wir auch am 25. März einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen vorlegen. Ich gratuliere der Aktion Mensch also zu ihrem mutigen Schritt zur Änderung des Namens und der Förderbedingungen und setze mich für die weitere Umgestaltung der Politik für Menschen mit Behinderungen gemeinsam mit den Betroffenen ein, so Malu Dreyer.
Der rheinland-pfälzische Landesbehindertenbeauftragte, Ottmar Miles-Paul, der am Prozess der Namensänderung der Aktion Sorgenkind entscheidend mitgewirkt hat, plädiert dafür, von dem Beispiel der Namensänderung zur Aktion Mensch zu lernen. Veränderung, auch wenn sie erst einmal sehr schwierig erscheint, tut allen gut, wie das Beispiel der Aktion Mensch zeigt. Und zu verändern gibt es noch viel, angefangen vom Abbau von Barrieren bis zur Umgestaltung der Angebote für behinderte Menschen für ein Leben mitten in der Gemeinde anstatt in Sonderwelten, so Miles-Paul.