Offenbach am Main – 23. September 2016 – Schlecht gepflegte Zähne oder -prothesen sind für weitaus mehr als nur Karies und Zahnfleischentzündungen verantwortlich. Der Hessische Apothekerverband weist daher darauf hin, dass Zahnpflege ein lebenslang wichtiges Thema ist. Schließlich können Bakterien im Mund bspw. Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen.
Miriam Oster, Vorstandsmitglied des Hessischen Apothekerverbandes, rät daher dazu, auch Zahnersatz umsichtig und sorgfältig zu reinigen, um die umliegenden verbliebenen Zähne sowie auch das Zahnfleisch gesund zu erhalten: “Bei Prothesen fehlt manchmal das Bewusstsein, dass sie genauso akribisch gepflegt werden müssen wie die eigenen, echten Zähne. Auch auf der Prothese lagern sich Beläge und Bakterien ab, die regelmäßig entfernt werden müssen. Wenn ältere Menschen beispielsweise dazu nicht mehr in der Lage sind, weil ihnen wegen einer Parkinsonerkrankung die Hände zu stark zittern oder weil sie wegen fortschreitender Demenz das Zähneputzen einfach vergessen, müssen Angehörige hier unterstützend helfen.”
Hierfür empfiehlt die Apothekerin spezielle Zahnbürsten, die Vorder- und Rückseite der Zähne oder Prothesen gleichzeitig reinigen. Wichtig sei auch, dass die Zahnzwischenräume nicht vergessen werden: “Mit kleinen Interdentalbürstchen oder mit Zahnseide werden auch dort Beläge entfernt. Spezielle Reinigungsbäder für Zahnprothesen können von Zeit zu Zeit zum Einsatz kommen.”
Auch manche Medikamente können dazu führen, dass die Zahnpflege intensiviert werden muss, weiß Oster: “Wer kortisonhaltige Arzneimittel wie Asthmasprays einnimmt, muss nach jeder Anwendung gründlich den Mund und auch die Prothese spülen. Auch bei Arzneimitteln, die als Nebenwirkung vermehrt zu Mundtrockenheit führen können, sollte gegengesteuert werden. Der Speichelfluss ist der natürliche Reinigungsmechanismus im Mund. Wenn er abnimmt, muss mit vermehrter Trinkmenge oder auch mit dem Lutschen von zuckerfreien Bonbons mit Anis oder Salbei gegengesteuert werden.”
Der Hessische Apothekerverband e.V. (HAV) vertritt die Interessen der selbstständigen hessischen Apothekerinnen und Apotheker. Von den 1.530 Apotheken in Hessen, die mehr als 11.000 Arbeitsplätze bieten, sind 98 Prozent im HAV organisiert. Er ist Partner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab.