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Zahl der Rehospitalisierungen senken

Innovationsfonds fördert Projekt VESPEERA

Stuttgart – Allein unter den Versicherten der AOK Baden-Württemberg mussten 2016 fast 130.000 Patienten innerhalb von drei Monaten nach ihrer Krankenhausentlassung erneut stationär aufgenommen werden. Häufiger Grund sind vermeidbare Komplikationen, die im Nachgang eines stationären Aufenthalts auftreten. Die AOK Baden-Württemberg will diese Zahl deutlich senken. Helfen soll dabei ein neues Konzept, das ein strukturiertes Einweisungs- und Entlassmanagement zwischen Hausarztpraxen und Kliniken vorsieht. Patienten mit erhöhtem Unterstützungsbedarf erhalten nach einem stationären Krankenhausaufenthalt zudem ein engmaschiges Monitoring durch die Hausarztpraxis. Das Projekt VESPEERA (Versorgungskontinuität sichern: Patientenorientiertes Einweisungs- und Entlassmanagement in Hausarztpraxen und Krankenhäusern) wird zunächst in acht Landkreisen umgesetzt und evaluiert. Experten halten das Projekt für so zukunftsweisend, dass es als neue Versorgungsform durch den bundesweiten Innovationsfonds gefördert wird.

„Aktuelle Studien zeigen, dass ein strukturiertes Einweisungs- und Entlassmanagement vermeidbare Rehospitalisierungen reduzieren kann“, erklärt Katrin Tomaschko, Projektleiterin bei der AOK Baden-Württemberg. „Mit dem Rahmenvertrag zum Entlassmanagement ist ein erster wichtiger Schritt getan“, so Tomaschko weiter. Mit dem nun startenden Projekt VESPEERA setze man ergänzend dazu insbesondere in der Verzahnung mit den Hausarztpraxen neue Maßstäbe.

Patientinnen und Patienten, die an dem Projekt teilnehmen, erhalten ein strukturiertes Einweisungsmanagement durch ihre Hausarztpraxis. Die von den Kliniken durchgeführte Entlassplanung wird über den Rahmenvertrag hinaus konkretisiert. Außerdem werden teilnehmende Patientinnen und Patienten mit erhöhtem Unterstützungsbedarf in den ersten drei Monaten nach der Entlassung aus der Klinik durch eine VERAH (Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis) engmaschig telefonisch betreut. Die Aufgabe der VERAH ist es, durch strukturierte, Software-gestützte Fragestellungen Verschlechterungen des Gesundheitszustandes frühzeitig zu erkennen. Dadurch erhält die Hausarztpraxis die Möglichkeit, Maßnahmen einzuleiten, die eine erneute Einweisung ins Krankenhaus verhindern können. So sollen die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten gesteigert und dem sogenannten „Drehtür-Effekt“ entgegengewirkt werden.

Das Projekt VESPEERA und seine begleitende Evaluation laufen bis September 2020. Projektpartner sind neben der AOK Baden-Württemberg die Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung und das Institut für Medizinische Biometrie und Informatik des Universitätsklinikums Heidelberg, das aQua-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen, die Hausärztliche Vertragsgemeinschaft sowie der Gesundheitstreffpunkt Mannheim e.V.

Hinweis an die Redaktionen:

Die zitierten aktuellen Studien zu strukturellem Einweisungs- und Entlassmanagement meinen die folgenden Veröffentlichungen:

1. Gonçalves-Bradley DC, Lannin NA, Clemson LM, et al. (2016). Discharge planning from hospital. Cochrane Database Syst Rev (1):CD000313.
2. Jenq GY, Doyle MM, Belton BM, et al. (2016). Quasi-Experimental Evaluation of the Effectiveness of a Large-Scale Readmission Reduction Program. JAMA Intern Med; 176(5):681-90.