Offenbach – Nachdem die Apothekenzahl in Hessen im letzten Jahr erstmals seit 1986 unter die Schwelle von 1.600 gesunken war, setzt sich dieser Trend in diesem Jahr fort. Nach Angaben des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) gab es in den ersten neun Monaten des Jahres 18 Apotheken weniger als noch zum Jahresende 2011. Damit liegt die Zahl der hessischen Apotheken aktuell bei 1.572. Geschlossen wurden dabei sowohl Stadt- als auch Landapotheken. In den meisten Fällen sei es den Inhabern nicht mehr möglich gewesen, ihren Betrieb rentabel zu führen bzw. beim Eintritt in den Ruhestand einen Käufer für den Betrieb zu finden.
Der Vorsitzende des HAV, Peter Homann, macht für die zahlreichen Schließungen unter anderem auch den erhöhten Rabatt verantwortlich, den die Apotheker an die Kassen abführen müssen. Dieser wurde für die Jahre 2011 und 2012 von 1,75 Euro auf 2,05 Euro erhöht. Homann forderte in diesem Zusammenhang den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) auf, den Rabatt ab 2013 mindestens auf die Ausgangsposition von 1,75 Euro abzusenken, um zahlreichen Apotheken ein Überleben zu ermöglichen.