Berlin – Anlässlich der am Montag veröffentlichten Studie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) zur gestiegenen Anzahl Medikamentenabhängiger in Deutschland erklärt die Drogenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Eichhorn MdB:
Der Medikamentenmissbrauch hat in Deutschland ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Hierzulande sind mittlerweile 1,9 Millionen Deutsche von Tabletten und anderen Medikamenten abhängig. Besonders Frauen benutzen Mittel, um die alltäglichen Belastungen in Familie und Beruf zu bewältigen.
Oft kommen die späteren Abhängigen das erste Mal in der Arztpraxis mit dem Medikament in Kontakt und nehmen es dann länger als notwendig und in stetig steigenden Dosierungen ein. So bleibt die Sucht oft lange unbemerkt.
Von den Arzneimitteln mit hohem Suchtpotenzial werden mittlerweile 25-30% nicht wegen akuter medizinischer Probleme, sondern langfristig zur Suchterhaltung und zur Vermeidung von Entzugserscheinungen verordnet.
Die gestiegene Anzahl Medikamentenabhängiger zeigt, dass die Präventionsarbeit gerade in den Arztpraxen verstärkt werden muss. Mehr Aufklärung und eine verantwortungsvolle Verschreibungspraxis sind dazu unerlässlich. Ein Leitfaden der Bundesärztekammer, der ab kommendem Jahr Ärzte über das Missbrauchspotenzial bestimmter Medikamente aufklären soll, ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung.
Es ist mehr Aufklärungsarbeit notwendig, um Menschen vor der Medikamentenabhängigkeit zu bewahren.