Berlin – Die Deutsche AIDS-Hilfe hat für Journalist_innen die wichtigsten Fakten und aktuelle Themen zum Welt-Aids-Tag am 1.12. zusammengestellt:
ZAHLEN
Die Zahl der Neuinfektionen lag 2015 bei 3.200 – im europäischen Vergleich ein sehr niedriger Wert. Die Zahl ist seit 2006 stabil. Es gibt also – anders als oft vermeldet – keinen Anstieg. (Neuinfektionen dürfen nicht mit Neudiagnosen verwechselt werden.)
– Infektionszahlen in Deutschland
– Eckdaten zu HIV des Robert-Koch-Instituts (mit Aufschlüsselung nach Bundesländern)
– Neuinfektionen senken? Alle Präventionsmöglichkeiten ausschöpfen!
SCHUTZVERHALTEN
Das Schutzverhalten in der Bevölkerung ist stabil, Kondomnutzung bei Heterosexuellen hat seit Beginn des Jahrtausends sogar zugenommen (Daten von 2014). Bei den schwulen und bisexuellen Männern ist das Schutzverhalten auf noch höherem Niveau weitgehend stabil. Den befürchteten Einbruch beim Schutzverhalten aufgrund der Therapierbarkeit von HIV gibt es zum Glück nicht.
– Schutzverhalten Allgemeinbevölkerung
– Schutzverhalten schwule und bisexuelle Männer
DEBATTE ÜBER HIV-PROPHYLAXE
Die so genannte PrEP, die vorbeugende Einnahme des HIV-Medikaments Truvada, könnte helfen, die Infektionszahlen zu senken. Die zuständigen HIV-Organisationen fordern die Einführung in Deutschland.
DISKRIMINIERUNG HIV-POSITIVER
Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen. Mit HIV kann man heute lange und erfüllt leben. Die Krankheit Aids ist bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung vermeidbar. Eine gut wirksame HIV-Therapie schützt auch vor der Weitergabe des Virus.
– Fakten zur immer noch alltäglichen Diskriminierung von Menschen mit HIV
– Die Welt-Aids-Tags-Kampagne #positivzusammenleben setzt ein Zeichen gegen Stigmatisierung. Menschen mit HIV sagen: “Mit HIV kann ich leben, mit Ablehnung nicht.” www.welt-aids-tag.de, Pressebereich
– Pressemitteilung zur Kampagne (mit Zitaten)
DISKRIMINIERUNG IN ZAHNARZTPRAXEN
Wenn Menschen mit HIV zahnärztliche Behandlung suchen, kommt es immer wieder zu Unsicherheiten seitens der Behandelnden und in der Folge zu Diskriminierung. Bundeszahnärztekammer und Deutsche AIDS-Hilfe klären ab sofort mit einer gemeinsamen Broschüre auf, um unbegründete Ängste zu nehmen. Gemeinsame Pressemitteilung folgt in Kürze. Mehr Informationen auf aidshilfe.de
KENNZEICHNUNG HIV-POSITIVER IN POLIZEICOMPUTERN
Die Polizei hat noch immer die Möglichkeit, Menschen mit HIV in ihrem Datenbanksystem mit dem Kürzel ANST (für “ansteckend”) zu kennzeichnen und macht davon Gebrauch. Das ist eine Verletzung von Grundrechten, zudem fachlich unsinnig und meist obendrein falsch (weil HIV-Positive unter Therapie nicht mehr ansteckend sind).
– Berlin schafft ANST jetzt ab
Letzte News: Auch Hamburg will ANST weiter nutzen.
– Kleine Anfrage im Landtag von NRW
– Die Position der Deutschen AIDS-Hilfe
– Die Position des Nationalen Aids-Beirates
ENTSCHÄDIGUNG HIV-INFIZIERTER BLUTER
In den 80er Jahren wurden rund 1.500 bluterkranke Menschen über Blutprodukte mit HIV infiziert, obwohl dies vermeidbar gewesen wäre. Zurzeit wird erneut über den Fortgang der Entschädigung verhandelt. Die Deutsche AIDS-Hilfe hat die damals beteiligten Pharmafirmen bzw. ihre Nachfolger in einem offenen Brief dazu aufgerufen, ihrer Verantwortung dauerhaft nachzukommen. Mehr dazu in einer Pressemitteilung gegen 11 Uhr.
INFORMATION UND BERATUNG
Wenn in den Medien von HIV die Rede ist, kommen bei vielen Menschen Fragen auf. Wege zu den Antworten:
– www.aidshilfe.de
– ICH WEISS WAS ICH TU (Kampagne der Deutschen AIDS-Hilfe für schwule und bisexuelle Männer)
– Die Beratungsangebote der Deutschen AIDS-Hilfe
– In der Online-Beratung gibt es am Welt-Aids-Tag die Möglichkeit zum Beratungschat