Berlin – Der Kampf der Bundesregierung gegen die zunehmende Fettleibigkeit hat auch eine andere Tatsache in das öffentliche Interesse gerückt: Wenn es um den Bluthochdruck geht, hält Deutschland in Europa eine ungesunde Spitzenposition. Und die hat traurige Konsequenzen. Hierzulande sterben weitaus mehr Menschen an Schlaganfällen als in vielen anderen europäischen Ländern. Rund 20 Prozent der Bevölkerung nimmt Arzneimittel zur Behandlung des Bluthochdrucks ein. Die Dunkelziffer der Erkrankten ist jedoch weit höher. Denn oft bleibt Bluthochdruck unerkannt und damit unbehandelt.
Dabei ist Bluthochdruck ein klassischer Risikofaktor für die Entwicklung der so genannten Arteriosklerose. Als Folgeerkrankungen drohen Krankheiten der Herzkranzgefäße, Durchblutungsstörungen im Gehirn, Niereninsuffizienz und arterielle Verschlusskrankheiten. Ärzte sprechen dann von einem chronischen Bluthochdruck (Hypertonie), wenn die Blutdruckwerte im Schnitt die Werte von 140 zu 90 übersteigen. Begünstigt wird Bluthochdruck durch Übergewicht sowie Störungen des Blutzucker- und Fettstoffwechsels. Rauchen, Bewegungsmangel und Stress können den Blutdruck ebenfalls in die Höhe treiben. Neben einer Umstellung der Lebensweise hilft eine konsequente blutdrucksenkende Arzneimittel-Therapie.
Als Mittel der “ersten Wahl” werden vor allem so genannte ACE-Hemmer eingesetzt. Der Name leitet sich aus dem Angiotensin Converting Enzym ab, das für die Bildung des am stärksten gefäßverengend wirkenden Eiweißstoffes Angiotensin II zuständig ist. ACE-Hemmer blockieren dieses Enzym, führen zu einer deutlichen Verminderung des Eiweißstoffes und senken so den Blutdruck. Vor allem bei Menschen mit chronischer Herzmuskelschwäche haben ACE-Hemmer ihre lebensverlängernde Wirkung unter Beweis gestellt.
Zu den besonders häufig verordneten Wirkstoffen zählt Enalapril, das 1984 auf den Markt gebracht wurde und einzeln oder in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln zur Verfügung steht. Von dem Wirkstoff, der nach Auslaufen des Patentschutzes im Jahr 1999 von rund 30 Herstellern angeboten wird, werden pro Jahr nach Angaben des Marktforschungsinstituts INSIGHT Health 7,3 Millionen Packungen verordnet. In 95 Prozent der Fälle entscheiden sich die Ärzte für ein preiswertes Generikum. http://www.progenerika.de