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Wir trauern um Herrn Dr. jur. Wolfgang Heinemann – Ein Nachruf

Pressemitteilung

Berlin – Die Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V. trauert um ihr Ehrenmitglied Dr. jur. Wolfgang Heinemann, der am 14. Dezember 2023 im Alter von 88 Jahren verstorben ist.

Um seinem nierenkranken Bruder zu helfen, konsultierte Herr Dr. Heinemann in den 60er Jahren das Universitätsklinikum in Löwen (Belgien). Zu dieser Zeit war eine Nierenlebendspende in Deutschland noch nicht möglich. Die Nierenlebendspende fand im Jahr 1967 statt und verlief leider mit Komplikationen. Das Transplantat bei seinem Bruder arbeite jedoch gut im Gegensatz zur verbleibenden Niere von Herrn Dr. Heinemann.

Herr Dr. Heinemann gilt als der erste (west-)deutsche Nierenlebendspender.

Sein Leben hatte sich nach der Nierenlebendspende grundlegend geändert. Es war geprägt von einer gewissen „Langsamkeit“ und Müdigkeitserscheinungen, wie er uns berichtete, die er nur durch hohe Selbstdisziplin und Willenskraft überwinden konnte. Dass diese Symptome ursächlich mit der Nierenlebendspende im Zusammenhang stehen könnten, wurde seitens der Ärzte nicht in Erwägung gezogen. Stattdessen erfolgten psychische Diagnosen, die wie man heute weiß, falsch waren und sind.

Nur mit immenser Kraftaufwendung gelang es Herrn Dr. Heinemann Alltag, seiner beruflichen Tätigkeit in der Geschäftsführung eines metallverarbeitenden Betriebes im Siegerland und seine ehrenamtliche Tätigkeit zu schaffen – was ihm letztendlich mit großer Unterstützung seiner Frau auch gelang. Jedoch mit dem Preis, schon mit 55 Jahren in den vorgezogenen Ruhestand gehen zu müssen.

Herr Dr. Heinemann setzte sich für die Einführung der Widerspruchslösung ein, davon aktiv in den 70er und 80er-Jahren als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Organspende e. V. Dies war für ihn der Weg, den Organmangel in Deutschland zu bekämpfen und die Nierenlebendspende zu minimieren, da hierbei ein gesunder Mensch Risiken auf sich nehmen muss. Er kritisierte, dass sich unser Verein bewusst nicht zu den Fragen der sogenannten postmortalen Spende positioniert.

Wir nahmen 2012 Kontakt zu Herrn Dr. Heinemann auf. Durch unsere Recherchen bestätigte sich seine langjährige Vermutung, dass seine körperlichen Einschränkungen die Folge seiner Nierenlebendspende waren. Er war erschüttert über die fehlende Aufklärung und Absicherung der Nierenlebendspender, die ihm folgten. Als unser Ehrenmitglied verfolgte er unsere Vereinsarbeit intensiv und hat sich sehr mit den Zielen unseres Vereins identifiziert. 

Für uns ist es eine besondere Ehre diesen außergewöhnlichen Menschen mit diesem Nachruf zu würdigen. Herr Dr. Heinemann begleitete unsere Arbeit aufmerksam. Wir waren für seine Kommentare und Anregungen immer sehr dankbar.

Die Stimme unseres Ehrenmitgliedes Herrn Dr. jur. Wolfgang Heinemann wird uns fehlen.

Ralf Zietz 

1.Vorsitzender

Gisela Müller-Przybysz

2. Vorsitzende

für den Vorstand und die Mitglieder der Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V.