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Wie reagiert das Gehirn auf Eindringlinge?

Pressemitteilung

Mainz – Gemeinsame Vortragsreihe “Medizin: Faszination Forschung” der Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft Mainz startet am 13. April in die dritte Runde.

Wie spannend medizinische Forschung sein kann, zeigen ab 13. April 2011 wieder die Universitätsmedizin Mainz und die Medizinische Gesellschaft Mainz in Kooperation mit der Mainzer Rhein-Zeitung. Bei der dritten Auflage der gemeinsamen Vortragsreihe “Medizin: Faszination Forschung” können die Besucher Mainzer Spitzenforscherinnen und -forscher hautnah erleben sowie aktuelle Trends im persönlichen Gespräch diskutieren. Was dabei im Fokus ihrer Arbeit steht, stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jeweils mittwochs ab 19.15 Uhr im Hörsaal der Chirurgie (Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz) vor. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Los geht es am 13. April mit dem Thema “Wie reagiert das Gehirn auf Eindringlinge? – Wenn das Immunsystem an die Nerven geht”.

Das Immunsystem hat die Aufgabe den Körper vor Eindringlingen zu schützen. Spezifische Erkennungs- und Regulationsmechanismen ermöglichen in diesem Zusammenhang eine genaue Unterscheidung von körpereigenen und körperfremden Strukturen. Dies hat zur Folge, dass in der Regel körpereigene Zellen vom Immunsystem nicht behelligt werden. Man nennt dies immunologische Toleranz. Allerdings kann dieser Zustand gestört und körpereigenes Gewebe vom Immunsystem angegriffen werden. In der Folge entstehen Autoimmunerkrankungen. “Ein Ziel immunologischer Forschung in Mainz ist ein besseres Verständnis und eine Manipulation der delikaten Balance zwischen Toleranz und Autoimmunität”, so Univ.-Prof. Dr. Hansjörg Schild, Leiter des Instituts für Immunologie der Universitätsmedizin Mainz und Moderator des Abends.

Eine solche Autoimmunerkrankung ist die Multiple Sklerose, die im Mittelpunkt des Vortrags von Univ.-Prof. Dr. Frauke Zipp, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz, und ihren Mitarbeitern Dr. Eva Zindler und Dr. Volker Siffrin steht. So hat das Gehirn als besonders empfindliches Organ eine besondere Stellung und wird im Normalfall vom Immunsystem weitgehend abgeschottet. Bei der Multiplen Sklerose allerdings dringen fehlgeleitete Immunzellen ins Gehirn ein und zerstören die Umhüllung von Nervenfasern. Dies führt zum schubförmigen Auftreten neurologischer Symptome wie Sehstörungen, Taubheitsgefühl oder Lähmungen. Die Referenten erklären, wie es zum Ausbruch von Multipler Sklerose kommen kann und zeigen beispielhaft die klinischen Befunde und die Auffälligkeiten in der Bildgebung von Patienten. Weiterhin präsentieren sie die neuesten Forschungserkenntnisse, die mittels der Zwei-Photonen-Fluoreszenzmikroskopie gewonnen wurden. Diese Methode erlaubt es, speziell markierte Zellen im lebenden Organismus zu beobachten und so die Prozesse zu verfolgen, die zur Zerstörung von Nervenzellen und Markscheiden führen.

Weitere Termine

18. Mai 2001 Erholsamer Schlaf – wie geht das?

15. Juni 2011 Der alternde Knochen / Osteoporose – gab es das früher auch schon?, Forschungsergebnisse aus der Anthropologie

13. Juli 2011 Nach der Katastrophe – Identifizierung der Opfer

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
 Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen sowie zwei Einrichtungen der medizinischen Zentralversorgung – die Apotheke und die Transfusionszentrale – gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter http://www.unimedizin-mainz.de