Berlin – Selten hat uns das Thema Gesundheit so stark beschäftigt, wie in diesen Tagen. Doch wie informieren sich die Deutschen zu Gesundheitsthemen? Zu dieser Frage führen die Stiftung Gesundheitswissen und das Hanover Center for Health Communication die erste Trendstudie zum Gesundheitsinformationsverhalten in Deutschland durch. Damit auch weitere Forschende auf die Daten zugreifen können, stehen der Datensatz und die Studiendokumente der ersten Erhebungswelle nun für wissenschaftliche Zwecke kostenlos zur Verfügung.
Die Informationsflut und die Verständlichkeit sowie die unterschiedliche Qualität von Informationsangeboten rund um Gesundheitsthemen stellen die Menschen oft vor große Herausforderungen. Wie und wo die Deutschen aber nach Informationen rund um gesundheitliche Aspekte suchen und welche Themen ihnen besonders wichtig sind, hat die Trendstudie “HINTS Germany” untersucht, die Ende 2018 von der Stiftung Gesundheitswissen und dem Hanover Center for Health Communication gestartet wurde.
Open Access ermöglicht wissenschaftlichen Fortschritt
Die erste Erhebungswelle des Health Information National Trends Survey (HINTS) Germany ist nunmehr abgeschlossen. Der Datensatz, der Fragebogen und der Methodenreport werden daher kostenlos für wissenschaftliche Zwecke von der Stiftung Gesundheitswissen und dem Hanover Center for Health Communication zur Verfügung gestellt. Die bevölkerungsrepräsentativen Daten gewähren einen Einblick in das Gesundheitsinformationsverhalten von 2.902 Befragten. Interessierte können die Studiendokumente direkt mit einem Formular beantragen.
HINTS Germany ist eine Adaption des US Health Information National Trends Survey (HINTS), der ebenfalls im Open Access zugänglich ist. Der freie Datenzugang macht international anschlussfähige Sekundärananlysen möglich. So möchte die Stiftung Gesundheitswissen einen wichtigen Impuls zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens geben. „Unsere Aufgabe Gesundheitswissen weiterzugeben ist nur halb erfüllt, wenn diese Informationen für die Gesellschaft nicht in umfassender Weise und einfach zugänglich sind. Der Austausch von Erkenntnissen auf fachübergreifender, aber auch internationaler Ebene ist die Triebfeder für Fortschritt in Wissenschaft und Forschung. Daher sehen wir den offenen Zugang zu den Ergebnissen der Trendstudie HINTS Germany als ein unerlässliches Instrument an“, betont Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen. “Wir fördern deshalb die neuen Möglichkeiten der Wissensverbreitung über das Internet nach dem Prinzip des offenen Zugangs, also Open Access. Denn Wissen, was die Gesundheitskompetenz der Menschen verbessern hilft und damit Prävention und Gesundheit fördert, sollte jedem Interessierten aus der Wissenschaft frei zugänglich sein“, so Suhr.
Kostenfrei nutzbar und leicht zugänglich
Neben dem Datensatz stellt die Stiftung auch den Fragebogen und den Methodenreport zur ersten Erhebung zur Verfügung. Fragebogen und Methodenreport sind im freien Download auf der Seite der Stiftung Gesundheitswissen erhältlich. Den kompletten Datensatz können Interessierte anfragen und erhalten – nach einer Prüfung der Angaben – die Dokumente. Einen Hinweis zur Zitationsweise bei Verwendung der Studiendokumente findet sich ebenfalls auf der Webseite.
Über die Trendstudie “HINTS Germany”:
HINTS steht für Health Information National Trends Survey. Die Ergebnisse der Studie können die Grundlage dafür bilden, Gesundheitsinformationen stärker an den Zielgruppen zu orientieren und bedarfsgerechter aufzubereiten. Als erste langfristig angelegte Datenerhebung zum Thema Gesundheitsinformationsverhalten starteten die Stiftung Gesundheitswissen und das Hanover Center for Health Communication mit HINTS Germany Ende 2018 eine breit angelegte Trendstudie.
Über die Stiftung Gesundheitswissen:
Die gemeinnützige, operative Stiftung Gesundheitswissen mit Sitz in Berlin will die Kompetenz von Menschen in Deutschland im Hinblick auf Gesundheit und Prävention stärken und die Informationsasymmetrien zwischen Arzt und Patient abbauen. Dazu erstellt sie u.a. laienverständliche Gesundheitsinformationen auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, zeigt Präventionsmöglichkeiten sowie Behandlungsalternativen auf und fördert das Gesundheitswissen im Allgemeinen. Stifter ist der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.