Hannover – Im Jahr 2015 starben 1,8 Millionen Menschen an Tuberkulose – 22 Prozent weniger als noch im Jahr 2000. Trotz des Rückgangs zählt Tuberkulose noch immer zu den zehn häufigsten Todesursachen weltweit. Die Zahl der Neuerkrankungen lag zuletzt bei 10,4 Millionen, darunter eine Million Kinder. Dank effektiver Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten wurden seit dem Jahr 2000 insgesamt 49 Millionen Menschenleben gerettet. Das geht aus dem heute veröffentlichten globalen Tuberkulosebericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor.
Dazu erklärt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW):
„Die meisten Tuberkulose-Todesfälle wären vermeidbar, wenn mehr in die Forschung und Entwicklung von wirksamen Impfstoffen, verbesserten Diagnosetechniken und Medikamenten investiert würde. Der WHO zufolge wären für eine ausreichende Finanzierung der Tuberkulosebekämpfung 8,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 nötig – 1,7 Milliarden US-Dollar mehr, als derzeit zur Verfügung stehen. Dass internationale Geber lediglich rund 700 Millionen US-Dollar investieren, ist ein Schlag ins Gesicht für die Menschen in armen Ländern. Deutschland sollte zu seiner internationalen Verantwortung stehen und deutlich mehr Mittel für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten und die Stärkung von Gesundheitssystemen in Entwicklungsländern bereitstellen.“
Über die DSW
Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Sie unterstützt Gesundheitsinitiativen sowie Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte in Ostafrika und setzt sich für die Förderung von Forschung und Entwicklung von Gesundheitsprodukten gegen Armutskrankheiten ein.
Den Bericht finden Sie unter www.who.int/en.