Berlin – Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, hat heute die Drogenbeauftragten der Länder, Suchtexperten und Vertreter der Landeslotteriegesellschaften zu einem Werkstattgespräch zum Thema Suchtprävention im Bereich des Glücksspiels eingeladen.
Ziel des Gesprächs ist die Verständigung auf gemeinsame Standards für eine bundesweite Suchtprävention des Glücksspiels.
Nach unterschiedlichen Schätzungen sind in Deutschland zwischen 80.000 und 400.000 Spielerinnen und Spieler von Glücksspielsucht betroffen. Repräsentative Untersuchungen werden ab Frühjahr 2007 vorliegen.
Nach dem “Sportwetten-Urteil” des Bundesverfassungsgerichts vom 28. März 2006 ist der Gesetzgeber gehalten, den Bereich der Sportwetten bis zum Ende des Jahres 2007 neu zu regeln. Danach kann ein staatliches Wettmonopol nur aufrechterhalten werden, wenn es konsequent an den Zielen der Reduzierung der Wettsucht und Prävention der Spielsucht ausgerichtet ist.
Dazu erklärt Sabine Bätzing: “Ich befürworte die Entscheidung der Ministerpräsidenten am staatlichen Glücksspielmonopol festzuhalten. Es bietet die besten Voraussetzungen, eine aktive Prävention zur Vermeidung der Spielsucht bundesweit zu verankern. Der beschlossene Staatsvertrag hat die Vorgaben des Verfassungsgerichts umgesetzt und seine Ziele direkt am Spielerschutz und an einer aktiven Suchtprävention ausgerichtet.”
Der Staatsvertrag regelt das Verbot von Glücksspiel im Internet und während laufender Sportereignisse. Er begrenzt Höchstgewinne und führt Werbeverbote von Glücksspiel im Fernsehen, Internet und Telekommunikation ein. Zur Früherkennung eines problematischen Spielverhaltens soll das Verkaufspersonal geschult werden sowie die Möglichkeit von Selbstsperren und Fremdsperren bei Spielsucht eingeführt werden. Im Rahmen der Sozialkonzepte der Länder zur Suchtprävention des Glücksspiels werden Angebote zur Beratung, Information und Aufklärung betont.
“Auf dieser Grundlage brauchen wir gemeinsame Standards zur aktiven Suchtprävention des Glücksspiels, die bundesweit allen Betroffenen zur Verfügung stehen. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern ist hier eine wichtige Voraussetzung. Nur wenn die Angebote von Bund und Ländern zu einer gemeinsamen Dachkampagne zusammengeführt werden, besteht eine Chance zur effektiven Vermeidung und Reduzierung der Wett- und Spielsucht. Ich unterstütze daher die Bemühungen und geplanten Kooperationen auf Bundes- und Landesebene zwischen den Lottogesellschaften, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und den Suchthilfeeinrichtungen der Länder”, so Sabine Bätzing.
Beim Werkstattgespräch werden die bestehenden Sozialkonzepte vorgestellt. Die Ergebnisse des Werkstattgesprächs sollen in Eckpunkten festgehalten werden.