Offenbach – Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen in Hessen sind im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,6 Prozent zurückgegangen. Sie sanken um rund 19 Mio. Euro auf 145,4 Mio. Euro gegenüber 164,6 Mio. Euro im Juli 2010, das teilt der Hessische Apothekerverband (HAV) mit. Von Januar bis Juli 2011 betrug der Ausgaben-Rückgang 6,4 Prozent und war damit noch um einen Prozentpunkt höher als der Bundesdurchschnitt. In diesen Zahlen sind noch nicht einmal die Einsparungen der Krankenkassen durch die Rabattverträge eingerechnet, die im letzten Jahr bei 1,3 Mrd. Euro lagen. Die Spitzenverbände der Kassenärzte und Krankenkassen hatten für das Gesamtjahr 2011 einen leichten Anstieg von 0,2 Prozent eingeplant.
Wie der HAV weiter mitteilt, ist auch die Zahl der Packungen gesunken. Rund 280.000 Packungen weniger, das ist ein Minus von 6,8 Prozent, wurden gegenüber dem Juli 2010 an die Patienten abgegeben. Insgesamt verließen 3.828.000 Packungen die Apotheken (2010: 4.108.000).
Dabei verschrieben die Ärzte nicht nur weniger Packungen, sie stellten auch weniger Rezepte aus. Hier war ein Rückgang um 163.000 Rezepte bzw. 6,4 Prozent zu verzeichnen. Die Rezeptzahl sank von 2.560.000 auf 2.397.000 im Juli 2011.
Vor allen Dingen die sinkende Packungszahl macht dabei den Apothekern schwer zu schaffen. Pro Packung erhält der Apotheker für die Jahre 2011 und 2012 einen festen Betrag von Euro 6,05. Davor lag er bei 6,35 Euro. Diese Maßnahme und die sinkenden Packungszahlen treibt viele Apotheken an den Rand des Ruins. Wir fordern die Bundesregierung deshalb auf, für das Jahr 2012 die Reduzierung wieder auszusetzen, so der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Peter Homann.