Neue Zahlen zeigen frappierende Unterschiede auf
Hannover – Die Hälfte der Weltbevölkerung, rund vier Milliarden Menschen, hat keinen Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung. Das zeigt der heute veröffentlichte Datenreport 2024 der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Der auf den Zahlen des Population Reference Bureaus (PRB) basierende Bericht belegt, dass eine ausreichende Primärversorgung, also die medizinische Grundversorgung und Erstberatung, weltweit Millionen von Leben retten und die durchschnittliche Lebenserwartung um fast vier Jahre erhöhen könnte. “Die Herausforderungen sind enorm – insbesondere in den Ländern des Globalen Südens, wo ein massiver Mangel an medizinischen Fachkräften und Infrastruktur herrscht, kämpfen Menschen täglich um den Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung”, erklärt Jan Kreutzberg, Geschäftsführer der DSW.
Deutschland zählt mit 88 medizinischen Fachkräften auf 10.000 Menschen zu den Spitzenreitern im internationalen Vergleich. In Ländern wie etwa in Somalia kommen dagegen gerade mal 27 Fachkräfte auf 10.000 potenzielle Patienten und Patientinnen.
Weiter hebt die Studie hervor, dass Investitionen in Höhe von rund 320 Millionen US-Dollar jährlich ausreichen würden, um die medizinische Grundversorgung sicherzustellen – und zwar weltweit. „13 Dollar im Jahr pro Person reichen aus, um deren Gesundheit zu sichern“, sagt Kreutzberg. „Projekte wie unsere mobilen Krankenschwestern (Flying Nurses) zeigen, dass geschultes Personal in den Gemeinden vor Ort die medizinische Versorgung nachhaltig verbessern kann. Dafür aber brauchen wir die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft“, so Kreutzberg weiter.
Die DSW ruft daher dazu auf, mehr und gezielter in die globale Primärversorgung zu investieren und auf diesem Weg die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) für 2030 aktiv voranzutreiben. „Gesundheit ist ein Menschenrecht. Wir dürfen nicht zulassen, dass Millionen Menschen im Globalen Süden ungleiche Bedingungen hinnehmen müssen.“
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Über die DSW
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international tätige Entwicklungsorganisation, mit dem Ziel, das Potenzial der größten Jugendgeneration aller Zeiten zu fördern, um damit zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Sie ermöglicht jungen Menschen in Ostafrika den Zugang zu jugendgerechten Gesundheitsinformationen und modernen Verhütungsmitteln, und setzt sich auch auf politischer Ebene für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung ein, insbesondere für junge Frauen und Mädchen. Darüber hinaus arbeiten die Büros in Europa und Ostafrika für die gendergerechte Förderung von Forschung und Innovation zur Bekämpfung armutsassoziierter Krankheiten. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website.