Hannover – DSW: Wirksame Behandlungen müssen für mehr Menschen verfügbar werden
Jede Minute sterben weltweit drei Menschen an Tuberkulose – insgesamt über 1,6 Millionen Menschen jährlich. Damit gehört Tuberkulose (TB) zu den tödlichsten Infektionskrankheiten auf unserem Planeten.
Problematisch sind die weltweit wachsenden Fallzahlen von Infektionen mit Erregern, die gegen die zur Verfügung stehenden Medikamente resistent sind. Dementsprechend dringlich ist die Entwicklung neuer wirksamer Therapien. Hier gibt es vielversprechende Ansätze. Doch um diese zu finanzieren, wären deutlich mehr Investitionen notwendig. Die Finanzierungslücke für die dringend notwendige Forschung und Entwicklung von wirksamen Impfstoffen und Behandlungen beläuft sich laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf 1,3 Milliarden US-Dollar.
Von jährlich zehn Millionen TB-Infektionen werden 3,6 Millionen nicht diagnostiziert. Um das zu ändern braucht Tuberkulose unsere volle Aufmerksamkeit. 69 Prozent der internationalen Finanzmittel im Kampf gegen Tuberkulose kommen vom Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria. Daran erinnerte jetzt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich des Welttuberkulosetags 2019.
Dazu erklärt Renate Bähr, Geschäftsführerin der DSW: „Seit Bestehen hat der Globale Fonds die Behandlung von fünf Millionen Menschen mit Tuberkulose ermöglicht. In diesem Jahr entscheidet sich, in welcher Höhe der Globale Fonds für die nächsten drei Jahre gefördert wird. Nur wenn alle Geber – auch die Bundesregierung – den Globalen Fonds ausreichend finanzieren, kann er seine ambitionierten Ziele im Bereich Tuberkulose umsetzen und die Todesfälle um die Hälfte verringern. Ohne intensivere Forschungsanstrengungen für bessere und effektivere Medikamente und Diagnostika – besonders für resistente Formen der TB – wird dies nicht erreichbar zu sein.“
Über die DSW
Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ziel unserer Arbeit ist es, zur Umsetzung des Menschenrechts auf Familienplanung und zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Jugendliche sind daher die wichtigste Zielgruppe unserer Projekte. Auf nationaler und internationaler Ebene nehmen wir Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter.
Mehr zum Thema:
Blogbeitrag: 5 Fragen – 5 Antworten zu Tuberkulose
Blogbeitrag: Armutskrankheiten