Berlin – Mehr Beteiligung der Patientinnen und Patienten fordert Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) anlässlich des Welttages der Patientensicherheit am 17. September, der unter dem Motto „Mehr Sicherheit. Für und mit Patientinnen und Patienten.“ steht. Dazu sei es wichtig, Patientinnen und Patienten auf Augenhöhe in den Behandlungsprozess einzubeziehen sowie regelmäßige Befragungen durchzuführen.
Patientinnen und Patienten in Behandlungsprozesse einbeziehen
„Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige sind oft die einzigen, die alle Schritte eines Behandlungsprozesses kennen. Deshalb sollten wir stärker die Stimme dieser Menschen hören“, so Elsner. Dazu gehöre es, zu Behandlungsbeginn mit den Patientinnen und Patienten verschiedene Therapieoptionen zu besprechen und die Behandlungen unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse zu planen.
In diesem Sinne müssten auch Befragungen von Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen stärker etabliert und öffentlich zugänglich gemacht werden. Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) habe bereits Fragebögen für einzelne Behandlungen und Krankheitsbilder wie Nierenersatztherapie oder ambulante Psychotherapie erarbeitet. Zudem laufe seit Juli 2022 die bundesweite Befragung von Patientinnen und Patienten mit Stent oder Herzkatheter. Das sei ein wichtiger Anfang und müsse nun auf andere Therapieformen ausgeweitet werden. „Wir fordern seit Langem, dass der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) endlich entsprechende verbindliche Richtlinien auf den Weg bringt”, so Elsner. „Die Bedenken, die hier von der Ärzteschaft und vor allem von den Psychotherapeutinnen und -therapeuten vorgetragen werden, sind für uns nicht nachvollziehbar. Die Patientenperspektive ist ein essenzieller Baustein für die Bewertung von Versorgungsqualität.”
Chancen der Digitalisierung nutzen
Positiv sieht die Vorstandsvorsitzende die derzeitigen Gesetzesinitiativen zur Digitalisierung. Die im Digital-Gesetz (DigiG) vorgesehene verbindliche elektronische Patientenakte (ePA) führe dazu, dass alle relevanten Gesundheitsdaten an einem Ort vorliegen und das Versorgungsgeschehen transparenter werde. Das ebenfalls geplante Gesundheitsdatennutzungs-gesetz (GDNG) soll es Krankenversicherungen ermöglichen, stärker als bisher auf Gesundheitsdaten zuzugreifen und so ihre Versicherten über schwerwiegende gesundheitliche Risiken zu warnen. Für Elsner leisten damit beide Gesetze einen wichtigen Beitrag zur Patientensicherheit.
Engagement der Ersatzkassen im Bereich Patientensicherheit
Ersatzkassen und vdek engagieren sich stark für Patientensicherheit und haben zum Beispiel zusammen mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) ein Weißbuch für Patientensicherheit herausgegeben. Darin werden unter anderem ein erweitertes Verständnis von Patientensicherheit definiert und eine Patientensicherheitskultur in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens gefordert. Der vdek unterstützt außerdem maßgeblich die Aufklärungskampagne #DeutschlandErkenntSepsis, die auf das oft unterschätzte Risiko einer Sepsis (umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt) aufmerksam macht.
Aktuelle Fotos der vdek-Vorstandsvorsitzenden für die Berichterstattung finden Sie in unserem Bildarchiv.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 28 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
– Techniker Krankenkasse (TK), Twitter: @TK_Presse
– BARMER, Twitter: @BARMER_Presse
– DAK-Gesundheit, Twitter: @DAKGesundheit
– KKH Kaufmännische Krankenkasse, Twitter: @KKH_Politik
– hkk – Handelskrankenkasse, Twitter: @hkk_Presse
– HEK – Hanseatische Krankenkasse, Twitter: @HEKonline
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband unter dem Namen „Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.“ (VdAK).
In der vdek-Zentrale in Berlin sind mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 400 sowie mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.