Berlin – Das Motto des diesjährigen Welttags der Patientensicherheit lautet „Sichere Medikation“. Aus Sicht des Verbands der Diagnostica-Industrie (VDGH) verdient die Personalisierte Medizin in diesem Zusammenhang besondere Aufmerksamkeit. Indem Diagnostik und Medikation auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten werden, steigt der Nutzen einer Arzneimitteltherapie und zeitgleich sinkt das Risiko durch beispielsweise geringere Nebenwirkungen. VDGH-Geschäftsführer Dr. Martin Walger betont: „Der Schlüssel zur Personalisierten Medizin liegt in der gezielten Diagnostik. Vor allem bei der Behandlung von Krebserkrankungen ist der Einsatz molekularer Labordiagnostik für die Therapieentscheidung ein unverzichtbares Kernstück.“
Moderne Diagnostik nutzt gleich doppelt: Zunächst ermöglicht sie, dass Ärzte durch Biomarker ein konkretes Ergebnis erhalten, da Symptome vielfach keine eindeutigen Rückschlüsse ermöglichen. Darüber hinaus werden Patienten mit all ihren genetischen und zellulären Besonderheiten besser verstanden. Walger hebt hervor, dass so das richtige Medikament in der richtigen Dosis bei der richtigen Person eingesetzt werden kann.
Auch im weiteren Therapieverlauf nutzt die personalisierte Diagnostik, indem sie beispielsweise bei längeren Therapien erkennt, wenn die Wirkung nachlässt. So lässt sich die Dosierung verändern oder man kann zu einem wirksamen Medikament wechseln. Dabei erhöht sich die Sicherheit, dass die Therapie wirkt, und die Rückfallwahrscheinlichkeit wird gesenkt. Ein weiterer Einsatz der Personalisierten Medizin ist die Bestimmung eines familiären Risikos durch erbliche Vorbelastung, um so ein engmaschiges Monitoring der Betroffenen zu ermöglichen.
Der VDGH setzt sich dafür ein, dass Patienten in Deutschland zukünftig stärker von zielgerichteter Diagnostik und Therapie profitieren. Mit seinem Positionspapier zur Personalisierten Medizin will der Verband die Diskussion verstärken.
Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von mehr als 120 in Deutschland tätigen Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 9,5 Milliarden Euro im Jahr 2021. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von mehr als 6,3 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von 3,2 Milliarden Euro erwirtschaftet wird.