Groß-Umstadt – Bluthochdruck tut nicht weh, schädigt aber ohne Behandlung die Niere. Der Weltnierentag am 08. März 2012 ist Anlass für viele Patienten mit Bluthochdruck, sich über die ersten deutlichen Behandlungserfolge zu freuen, die dank eines kleinen medizinischen Eingriffs erreicht werden konnten. Bei der so genannten Nierenarterienablation werden unter lokaler Betäubung die Nervenfasern an der Nierenwand verödet, die maßgeblich für die Erhöhung des Blutdrucks verantwortlich sind. Der Eingriff dauert nur 45 Minuten und wird mit einem dünnen Spezialkatheter durchgeführt. Das Verfahren ist relativ einfach und risikoarm, erklärt Chefarzt Privatdozent Dr. med. Michael Weber, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg. Bei 80 Prozent der Patienten führt es nach drei bis sechs Monaten zu einer dauerhaften Blutdrucksenkung von 20 30 mmHg. Damit kommt ein vorher nicht mehr behandelbarer Blutdruck in Bereiche, in denen der Patient sich erstmals wieder wohlfühlen kann. In der Folge lassen sich einige der Blutdruckmedikamente reduzieren oder sogar völlig absetzen.
Die Klinik für Innere Medizin II der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg mit Chefarzt PD Dr. med. Michael Weber und Oberarzt Dr. med. Michael Stanisch praktizierte diese neuartige Methode als eine der ersten in Deutschland. Bereits 2010 haben die beiden Ärzte bei einem Kardiologenkongress in Washington mit der kleinen Startup-Firma Kontakt aufgenommen, die das Verfahren entwickelt hat, und es so an die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg geholt. Mittlerweile ist das Verfahren an einen Branchenriesen verkauft worden, der nun Unikliniken und andere Großkunden mit dem notwendigen Know-How versorgt.