Gütersloh – Die Bundesbürger sehen die medizinische Versorgung in Deutschland zunehmend kritischer. Das ist das Ergebnis des Schlaganfall-Barometers, einer regelmäßigen Straßenumfrage der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
53 Prozent der Befragten gaben aktuell der medizinischen Versorgung in Deutschland das Prädikat sehr gut oder eher gut. Vor zwei Jahren waren es noch 60 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der Kritiker. In der aktuellen Frühjahrsumfrage beurteilten 16 Prozent die Versorgung als sehr schlecht oder eher schlecht. 2011 lag dieser Anteil bei lediglich 10 Prozent.
Bei der Gesundheitsberatung stehen die Apotheker weiterhin hoch im Kurs. Neben ihrem Arzt holten sich 46 Prozent der Befragten Rat in ihrer Apotheke. Während in der jungen Generation Freunde und Bekannte eine ähnliche wichtige Rolle spielen, setzen insbesondere die Älteren offensichtlich größtes Vertrauen in ihren Apotheker.
Eine erfreuliche Entwicklung deutet sich in der Prävention an. Mediziner wissen, dass sich rund 70 Prozent der Schlaganfälle durch eine gesunde Lebensweise und die Kontrolle von Risikofaktoren vermeiden ließen. Davon jedoch wollten vor zwei Jahren 44 Prozent der Deutschen noch nichts wissen. Sie waren der Meinung, ihr Schlaganfall-Risiko nicht selbst beeinflussen zu können. Dieser Anteil sank in der aktuellen Frühjahrsbefragung auf nur noch 20 Prozent. Offensichtlich tragen die Aufklärungskampagnen der Vergangenheit Früchte.
An der altersrepräsentativen Straßenumfrage der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe nahmen über 1.000 Bundesbürger über 15 Jahre teil.