Mainz – Die Prävention und die medizinische Versorgung von Diabetikerinnen und Diabetikern sind ein wichtiges Ziel der Landesregierung, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz im Vorfeld des Weltdiabetestages unterstrich. In Rheinland-Pfalz wird die Zahl der an Diabetes erkrankten Menschen von Typ1 und Typ 2 auf mehr als 200.000 geschätzt; zusätzlich wird eine große Dunkelziffer angenommen.
Der diesjährige Weltdiabetestag am 14. November stehe unter dem Motto “Diabetes bei Kindern und Jugendlichen” und schließe sich an die Kampagne im Jahr 2007 an, die besonders den stetig wachsenden Anteil von an Diabetes erkrankten Kindern und Jugendlichen in den Blick nahm. “Diabetes mellitus ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindesalter und nimmt besonders bei Kindern im Vorschulalter zu”, so Ministerin Dreyer. In 90 Prozent der Fälle liege der Typ 1-Diabetes vor, eine chronische Erkrankung, die einer lebenslangen Zufuhr von Insulin bedarf. Durch frühzeitiges Erkennen und gezielte Behandlung könnten diabetische Folgeerkrankungen wie Augenkrankheiten, Nervenschädigungen, Nierenkrankheiten und Gefäßverkalkungen vermieden oder verringert werden. Hinweise auf Diabetes seien häufiges Wasserlassen, erhöhter Durst, Gewichtsabnahmen und Müdigkeit, so die Ministerin.
Anders als beim Typ 1 seien beim Typ 2-Diabetes oft falsche Ernährung und Bewegungsmangel die Ursache, die bereits im frühen Kindesalter häufig zu Übergewicht oder sogar Fettleibigkeit führten. “Rund zehn Prozent der Diabeteserkrankungen sind auf diese verhaltensbedingten Ursachen zurückzuführen. Ein wichtiges Beratungsangebot bietet das vom Gesundheitsministerium gegründete Adipositas-Netzwerk Rheinland-Pfalz an”, so die Ministerin. Expertinnen und Experten des Netzwerkes informieren Eltern rund um die Themen Ernährung und Übergewicht und sind kostenfrei montags zwischen 16 und 17 Uhr erreichbar unter der Telefonnummer 06131-693334214.
Die Landesregierung fördere den Ausbau von Präventions- und Aufklärungsangeboten gemeinsam mit Ärzten, Apothekern, Krankenkassen, Selbsthilfegruppen und der Landeszentrale für Gesundheitsförderung, so die Ministerin. In den vergangenen Jahren seien stationäre und ambulante Versorgungsangebote noch stärker miteinander verzahnt und die Qualität der Versorgung optimiert worden. Zunehmend gebe es mehr Arztpraxen und Krankenhäuser mit diabetologischem Behandlungsschwerpunkt. Darüber hinaus unterstütze das Land die Weiterentwicklung der Aus-, Fort- und Weiterbildung für medizinische Fachkräfte. Daneben leisteten zahlreiche vom Land geförderte Selbsthilfegruppen einen wichtigen Beitrag, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Auch die Disease-Management-Programme (DMP) der gesetzlichen Krankenkassen tragen nach Angaben der Ministerin zur Verbesserung der Versorgung von diabeteskranken Menschen bei. Ziel dieser Programme sei es, über die Arztpraxen flächendeckend eine gute Behandlungsqualität zugunsten chronisch kranker Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.
Eine Informationsbroschüre “Diabetes, was nun?” zum Thema Diabetes bei Kindern und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz für Eltern kann gegen Rückporto von 1,45 Euro bestellt werden: Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG), Karmeliterplatz 3, 55116 Mainz.