Düren – Die Zahlen sprechen für sich: Aktuellen Schätzungen zufolge sind über 25 % aller Deutschen über 50 Jahren von der Osteoporose betroffen. Das sind rund 7,8 Millionen Menschen. Die Osteoporose, im Volksmund auch als Knochenschwund bekannt, ist damit die am weitesten verbreitete Knochenkrankheit im Alter und zählt zu Recht zu den Volkskrankheiten. Die Betroffenen leiden unter chronischen Schmerzen und einem Verlust an Lebensqualität. Nicht selten gehen mit der Erkrankung eine Behinderung und Pflegebedürftigkeit einher.
Anlässlich des diesjährigen Weltosteoporosetages, der am 20. Oktober 2015 begangen wird, weist der Industrieverband eurocom auf die Behandlungsmöglichkeiten der Osteoporose mit speziellen Orthesen hin.
Brüchige Knochen durch Osteoporose
Die Osteoporose ist gekennzeichnet zum einen durch eine niedrige Knochenmasse, zum anderen dadurch, dass sich die Mikroarchitektur der Knochen verschlechtert. Die Folge dieser Entwicklung ist eine vermehrte Brüchigkeit der Knochen.
Die Erkrankung beginnt häufig schleichend und bleibt jahrelang unbemerkt, bis es zu ersten Frakturen, in der Regel Ermüdungsfrakturen der Wirbelkörper, kommt. Diese brechen aufgrund ihrer wabenförmigen Struktur nicht komplett, sondern sintern zusammen (Sinterung = allmähliche Höhenminderung). Das schützt zwar das Rückenmark, verursacht aber dennoch chronische Schmerzen und führt häufig zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule (so genannter „Witwen buckel“).
Mit der Osteoporose geht in vielen Fällen ein erhöhtes Sturzrisiko einher. Neben der Wirbelsäule sind als Folge von Stürzen die hüftnahen Oberschenkelknochen, Oberarm, Handgelenk und Becken besonders von Frakturen betroffen.
Orthesen richten Wirbelsäule auf
In der Leitlinie „Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei Männern ab dem 60. Lebensjahr und bei postmenopausalen Frauen“ des Dachverbandes Osteologie (DVO) werden ausdrücklich ganz spezielle Orthesen als ein Baustein zur Behandlung von Schmerzen und funktionellen Einschränkungen genannt. Diese von der Leitlinie empfohlenen Orthesen haben in Studien nachweislich die Wirbelsäule stabilisiert und aufgerichtet. Sie geben dem Patienten dadurch einerseits ein höheres Sicherheitsgefühl und sorgen dafür, dass dieser nach einer Wirbelkörperfraktur schnell wieder mobil wird. Andererseits verbessern sie die Körperhaltung und aktivieren die Rumpfmuskulatur. Die für Osteoporose typische Rundrückenbildung (Kyphose) wird vermindert, Schmerzen werden deutlich verringert.
Dadurch, dass die Wirbelsäule mit Hilfe der Orthese aufgerichtet wird, verbessert sich die Atmung und einem möglichen Rippenaufsatz wird entgegengewirkt. Die Stützfunktion der Orthese trägt außerdem dazu bei, dass es nicht zu schmerzhaften oder schädlichen Bewegungen kommt. Weiteren Wirbelkörperfrakturen kann damit vorgebeugt werden.
Patienten bescheinigen Orthesen hohen Nutzen
Eine repräsentative Patientenumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Industrieverbandes eurocom ergab, dass 80 Prozent der Nutzer von Orthesen durch ihr Hilfsmittel eine Steigerung der Lebensqualität erfahren. 91 Prozent gaben an, dass sie mit ihrer Orthese zufrieden oder sehr zufrieden sind und 87 Prozent bescheinigten ihrem Hilfsmittel einen hohen Nutzen – sei es, weil sie weniger Schmerzmittel benötigten, weil auf eine Operation verzichtet werden konnte oder weil die Orthese ihnen ein sicheres und stabiles Gefühl gab. Orthesen haben daher zu Recht einen wichtigen Stellenwert in der Behandlung der Osteoporose.
Weiterführende Literatur, beispielsweise eine Informationsbroschüre zur Osteoporose sowie die Ergebnisse der Patientenumfrage, sind bei der eurocom unter www.eurocom-info.de erhältlich.