Saarbrücken – Anlässlich des Welt-Aids-Tages am kommenden Sonntag, 1. Dezember, erklärt der saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm: „Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung über HIV und Aids und müssen die sehr gute Aufklärungsarbeit konsequent weiterführen und vertiefen, damit die Krankheit kein Tabu mehr ist.“ Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass im Saarland Ende 2012 schätzungsweise 760 Menschen mit HIV und Aids lebten. Bei etwa 150 von ihnen wurde die Infektion bisher nicht diagnostiziert. Die Zahl der Neuinfektionen liegt wie im Vorjahr bei rund 30.
„Leider ist eine Tendenz, auf den Gebrauch von Kondomen zu verzichten, insbesondere bei jungen Männern feststellbar, die Sex mit Männern haben. Ich bin daher froh, dass die Aids-Hilfe Saar und die saarländischen Gesundheitsämter während des Jahres immer wieder im Rahmen von öffentlichen Aktionen und Kampagnen auf die Gefahren eines ungeschützten Geschlechtsverkehrs aufmerksam machen“, so Minister Storm.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie hat im September bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit den saarländischen Gesundheitsämtern und der Aids-Hilfe Saar e.V. auch in diesem Jahr wieder die saarländische Testwoche auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen mit großem Erfolg durchgeführt. 206 Frauen und Männer (2012: 178) nutzten während der Testwoche 2013 die Beratungs- und Testangebote der beteiligten Institutionen, ein Zuwachs von 15,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei 177 Personen wurden insgesamt 486 Tests (Vorjahr: 378) auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen durchgeführt, eine Steigerung der Testzahl um 28,5 Prozent.
Darüber hinaus tragen die beiden Projekte „BISS“ und „GUDD DRUFF“ der Aids-Hilfe Saar dazu bei, dass die Infektionsrate bei neu diagnostizierten Erkrankungen im Saarland bundesweit zu den niedrigsten Raten gehört. Dies gilt auch für das bundesweite Ansteigen von Syphilis-Fällen um 19,4% im letzten Jahr wie dem Epidemiologischen Bulletin vom 04.11.2013 des Robert-Koch-Instituts zu entnehmen ist. Auch hier liegt die saarländische Rate weit unter dem Bundesdurchschnitt. Minister Storm: „Ich bin daher froh, dass neben AIDS auch die anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen im Rahmen des diesjährigen Welt AIDS Tages thematisiert werden.“
Hinweis für die Medien:
Minister Storm wird am 30.11. um 14 Uhr den Informationsstand der Aids-Hilfe vor der Europa-Galerie in Saarbrücken besuchen und steht für O-Töne zur Verfügung.
Hintergrund:
Seit 25 Jahren wird am 1. Dezember der Welt AIDS Tag begangen. Es ist der Tag der Solidarität mit Menschen, die mit HIV und AIDS leben, es ist aber auch der Tag der Trauer um die Menschen, die daran gestorben sind.