Berlin – Zum diesjährigen Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember stellt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zusammen mit den Beteiligten die Gemeinschaftsaktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) “Gemeinsam gegen AIDS” vor. Vier prominente Botschafterinnen und Botschafter unterstützen die Aktion: Verona Pooth, Thomas Hermanns, Benno Fürmann und Samy Deluxe.
“AIDS bestimmt das Schicksal vieler Millionen Menschen weltweit. Es fordert von allen Regierungen entschiedenes Handeln, lässt sich nur mit dem Einbeziehen der von HIV/AIDS- betroffenen Menschen und den Vertretern der Nichtregierungsorganisationen wirkungsvoll bekämpfen und braucht hierzu die Solidarität aller gesellschaftlichen Kräfte. Der Welt-AIDS- Tag ist ein besonderer Anlass, sich damit zu befassen, wie weit wir dabei sind, wofür wir eintreten”, erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt.
Weltweit steigt die Zahl der von HIV-Betroffenen immer noch. Schätzungsweise 4,1 Mio. Menschen haben sich im Jahr 2005 neu infiziert. Hoffnung gibt, dass aber in einigen der schwer betroffenen Länder die Neuinfektionsraten sinken, weil die Präventionsmaßnahmen zu greifen beginnen.
HIV-Meldedaten für Deutschland besagen, dass auch hier wieder ein Anstieg bei HIV festzustellen ist. Für das erste Halbjahr 2006 sind dem RKI insgesamt 1.197 neu diagnostizierte HIV-Infektionen gemeldet worden. Diese entsprechen dem Niveau der beiden vergangenen Halbjahre. Eine darüberhinausgehende weitere Zunahme der HIV-Infektionen ist gegenwärtig in Deutschland nicht erkennbar. Dennoch ist diese Zahl zu hoch. Veränderte Rahmenbedingungen, wie die großen Fortschritte der Medizin, die viele Menschen HIV/AIDS als “normale” chronische Krankheit missverstehen lässt, Einschränkungen beim Beratungs- und Betreuungsangebot vor Ort sowie nachlassende Thematisierung in den Medien, wirken sich auf das Schutzverhalten aus. Ulla Schmidt: “Die Bundesregierung hat darauf reagiert. Ihre Ziele und Lösungsansätze finden sich in dem 2005 erweiterten und vertieften Gesamtkonzept. Zur Umsetzung der aktualisierten Strategie – ausgehend von dem bisher erfolgreichen Präventionskonzept staatlicher und nichtstaatlicher Zusammenarbeit – arbeitet die Bundesregierung derzeit an einem Aktionsplan, dessen sieben Handlungsfelder mit vielfältigen Maßnahmen unterlegt werden. Die im letzten Monat konstituierte Interministerielle Arbeitsgruppe stärkt die Koordination und Kooperation auch im späteren Prozess der Umsetzung. Ich bin daher sehr froh, dass es nicht nur gelungen ist, die im Bundeshaushalt für die AIDS-Aufklärung eingeplanten Mittel in den vergangenen Jahren bei rd. 9,2 Mio. Euro konstant zu halten, sondern sie für 2007 um 3 Mio. Euro auf jetzt 12,2 Mio. Euro aufzustocken. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den osteuropäischen Staaten ist der Bundesregierung besonders wichtig. Sie setzt sich dafür ein, dass Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches, z. B. im Bereich der Prävention, für die Deutschland international Beachtung findet, genutzt werden. Diese Zielrichtung in der HIV/AIDS-Bekämpfung ist ein zentrales Thema des gesundheitspolitischenAktionsprogrammes der Deutschen Ratspräsidentschaft im nächsten Jahr. Dem Motto der HIV/AIDS-Konferenz in Bremen “Verantwortung und Partnerschaft – Gemeinsam gegen AIDS” entspricht, dass neben den Vertretern der Regierungen auch die Selbsthilfeorganisationen aktiv einbezogen werden. Die Bundesregierung setzt damit ein deutliches Zeichen, dass ein Gelingen der HIV-Prävention durch Verbesserungen in einzelnen Bereichen, aber ohne Veränderungen im Zugehen auf die Probleme der Menschen mit HIV/AIDS, aussichtslos ist. In der AIDS-Bekämpfung bedeutet dies, dass Förderung von Selbstbewusstsein, der Abbau von Ausgrenzung und Diskriminierung und die Akzeptanz der Lebensstile der Betroffenen gefördert werden müssen. Hierfür steht das Motto des diesjährigen Welt-AIDS-Tages ein. “Gemeinsam gegen AIDS” gilt auch darüber hinaus. Denn nicht nur die Politik, auch jeder Einzelne trägt Verantwortung für sich selbst und andere.”
Weitere Informationen im Internet unter: www.welt-aidstag.de.