Berlin – Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag – 2009 in Deutschland unter dem Motto ‘Zeig Schleife! Gemeinsam gegen Aids’. Die rote Schleife (‘Red Ribbon’) ist weltweites Symbol für Solidarität mit HIV-infizierten und an Aids erkrankten Menschen. Auch in diesem Jahr werden anlässlich des Welt-Aids-Tages wieder Tausende von roten Schleifen verteilt – denn die Krankheit ist trotz aller medizinischen Fortschritte noch nicht besiegt. Rund 33 Mio. Menschen sind inzwischen weltweit mit dem tödlichen HI-Virus infiziert. In Deutschland lebten Ende 2008 rund 63.500 Menschen mit HIV und Aids – rund 3.000 von ihnen haben sich neu mit dem Virus angesteckt. Vor allem bei der Gruppe der Männer, die mit Männern Sex haben, ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen erneut gestiegen.
Seit Beginn der Epidemie Anfang der 80er Jahre sind in Berlin bei etwa 13.000 Menschen HIV-Infektionen festgestellt worden. Rund 6.600 Menschen sind seitdem an Aids erkrankt, etwa 4.400 von ihnen sind gestorben. Derzeit leben in Berlin etwa 9.200 mit HIV infizierte Menschen, rund 8.100 Männer und 1.100 Frauen. Etwa 500 Neuinfektionen sind Ende 2008 in der Hauptstadt diagnostiziert worden.
Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher erinnert an die tödliche Gefahr, die eine Ansteckung mit HIV immer noch bedeutet. “Durch den Erfolg der medikamentösen Therapien sehen viele Menschen ihr Leben nicht mehr unmittelbar von Aids bedroht. Dabei wird jedoch oftmals verdrängt, dass die modernen Medikamente zwar lebensverlängernd wirken und die Lebensqualität steigern, die Krankheit jedoch am Ende immer noch tödlich verläuft. So bleibt der beste Schutz gegen Aids nach wie vor die Prävention.
In Berlin gibt es eine gute Infrastruktur für die Versorgung von Menschen mit HIV und Aids im Gesundheitssektor, in den Bezirken und durch zahlreiche Projekte. Über den Integrierten Gesundheitsvertrag erhalten die freien Träger die Landesmittel. Mit einer fünfjährigen Laufzeit des Vertrages und der beabsichtigten Fortschreibung darüber hinaus ist die Arbeit der Aids-Selbsthilfeprojekte abgesichert. Der Bereich “HIV/Aids” wurde im Vertrag um sexuell übertragbare Krankheiten und Hepatitiden erweitert, da diese auf dem Vormarsch sind und eine neue gesundheitliche Gefahr bedeuten. Derzeit arbeitet meine Senatsverwaltung gemeinsam mit Bezirken und freien Trägern an einem Rahmenkonzept zur Prävention von HIV/Aids, sexuell übertragbaren Erkrankungen und Hepatitisinfektionen sowie zur Versorgung von Menschen mit HIV/Aids und chronischer Hepatitis in Berlin. Im nächsten Sommer wollen wir das Konzept vorlegen.”