Mainz – “Durch die jahrelange erfolgreiche Präventionsarbeit sieht die Situation in Deutschland bei den HIV-Neudiagnosen vergleichsweise günstig aus.” Darauf hat Gesundheitsminsterin Malu Dreyer heute in Mainz im Vorfeld des Welt-Aids-Tages hingewiesen. Dennoch dürften die Aufklärung und Prävention nicht nachlassen. Aids sei nach wie vor eine nicht heilbare Krankheit, die trotz der medizinischen Möglichkeiten mit einer hohen Einschränkung der Lebensqualität verbunden ist. Ein konsequenter Schutz, besonders der Gebrauch von Kondomen, hat nach wie vor höchste Priorität.
Weiterhin weist die Ministerin darauf hin, dass auch andere sexuell übertragbare Krankheiten wie zum Beispiel Syphilis oder Clamydien weitreichende Gesundheitsfolgen nach sich ziehen können und zugleich ein erhöhtes Risiko für eine HIV-Infektion darstellten. Für eine Unterschätzung des Risikos und ein unzureichendes Schutzverhalten bestehe keine Veranlassung, so die Ministerin.
In Rheinland-Pfalz sind bis Ende 2008 rund 2.200 Menschen an Aids erkrankt oder mit HIV infiziert. Die Zahl der HIV-Neudiagnosen ist innerhalb eines Jahres von 71 auf 81 Neuinfektionen im Jahr 2007 angestiegen. “Mit diesem Ergebnis liegt Rheinland-Pfalz unter dem Bundesdurchschnitt von 3,34 Neudiagnosen pro 100.000 Einwohner und im Vergleich der westlichen Länder noch immer auf einem erfreulichen 2. Platz”, unterstrich die Minsterin. Dennoch machen die aktuellen Zahlen deutlich, wie wichtig es sei, das Engagement in der Präventionsarbeit fortzusetzen und zu intensivieren. In Rheinland-Pfalz werde diese Arbeit in Kooperation durch die Aidshilfen und die Beratungsstellen an den Gesundheitsämtern umgesetzt und vom Land unterstützt.
Nach Angaben der Ministerin sind für die gestiegenen Fallzahlen in Rheinland-Pfalz vor allem die Zunahme an Neudiagnosen in der Risikogruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, zurückzuführen. Aufgrund der relativ hohen Infektionsraten in dieser Bevölkerungsgruppe sei die Wahrscheinlichkeit, auf einen infizierten Sexualpartner zu treffen, höher als in der übrigen Bevölkerung. Daher seien die Aufklärung dieser Zielgruppe und die Motivierung zu einem verantwortlichen Verhalten sich selbst und anderen gegenüber sehr wichtig. Aus diesem Grund begrüßt die Ministerin die in diesem Herbst bundesweit angelaufene Präventionskampagne der Deutschen Aidshilfe “Ich weiß, was ich tu” (http://www.iwwit.de), die sich speziell an diese Zielgruppe richtet.
Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember werden auch in diesem Jahr in vielen Städten des Landes rote Schleifen als Zeichen der Solidarität verteilt. Die Aidshilfen und die Beratungsstellen an den Gesundheitsämtern führen landesweit regionale Veranstaltungen durch.
Eine Übersicht hierzu findet sich auf den Seiten der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz http://www.lzg-rlp.de