Berlin, 23. August 2022 – Datenauswertung der Akkreditierten Labore in der Medizin zur SARS-CoV-2-PCR-Testung KW 33.
Die Datenanalyse des ALM e.V. für die 33. Kalenderwoche (15.–21.08.2022) bestätigt weiterhin den aktuell auch ferienbedingten Trend eines rückläufigen Infektionsgeschehens. Die Anzahl an SARS-CoV-2-PCR-Tests in den Facharztlaboren geht weiter zurück, die Positivrate von 40,1 Prozent (Vorwoche: 42,3 Prozent) bleibt auf hohem Niveau bei sinkender Tendenz. Da nicht mehr alle symptomatischen Personen mit der PCR untersucht werden, ist die Positivrate auch ein Hinweis auf eine weiterhin bestehende Untererfassung von COVID-19-Infektionen. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 492.419 PCR-Untersuchungen in den Laboren durchgeführt, dies sind erneut 7 Prozent weniger als in der Vorwoche (KW 32: 531.199). Davon wurden 197.455 Tests positiv befundet (KW 32: 224.611). Dies entspricht einem weiteren Rückgang um 12 Prozent. Die Auslastung der 183 teilnehmenden medizinischen Labore in Bezug auf SARS-CoV-2-PCR-Tests liegt im bundesweiten Durchschnitt bei aktuell 20 Prozent (Vorwoche: 22 Prozent). Die verfügbaren SARS-CoV-2-PCR-Kapazitäten in den fachärztlichen Laboren wurden für die laufende Woche mit 2,476 Millionen Tests ermittelt.
Die Herbst- und Winterzeit beginnt in wenigen Wochen und so weisen die Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. erneut auf die Notwendigkeit der Vorbereitung und Planung der SARS-CoV-2-PCR-Testkapazitäten hin. „Die Zeit drängt enorm. Für die Labore wären nun die konkreten Vorstellungen des Bundesministeriums für Gesundheit in Bezug auf die außerhalb der medizinischen Versorgung notwendigen Testkapazitäten für den Herbst entscheidend. Das betrifft in erster Linie die über die Coronavirus-Testverordnung finanzierten Testungen bei asymptomatischen Personen. Die fachärztlichen Labore benötigen diese Einschätzung, um die notwendigen Vorkehrungen treffen zu können“, so der Appell von Dr. Michael Müller, Vorsitzender des fachärztlichen Berufsverbandes.
ALM e.V. fordert Verbesserung der Qualität in Testzentren
Der ALM e.V. hat im Rahmen der Verbändebeteiligung zum Referentenentwurf für die Änderung der Coronavirus-Testverordnung (TestV) erneut auf die Notwendigkeit der aus seiner Sicht erforderlichen Verbesserung der Qualitätssicherung in Testzentren sowie auf die festgestellten Qualitätsdefizite bei der Anwendung von PoC-NAT-Verfahren, insbesondere in nichtärztlich geleiteten Testzentren, hingewiesen. Mit der geplanten komplizierten Regelung zur Prüfung der Bürgertests in den Testzentren, für die es offensichtlich keine zeitlichen Fristen gibt, bleibt angesichts der mit der Umsetzung verbundenen Aufwendungen ungewiss, ob das Ziel überhaupt erreicht werden kann.
„Aufgrund der vielfach aufgetretenen und auftretenden Qualitätsmängel in Corona-Teststellen und zur Sicherstellung einer ausreichenden Mindestqualität der Leistungserbringung ist es erforderlich, einen repräsentativen Anteil der Leistungserbringer je Abrechnungszeitraum im Hinblick auf die Einhaltung der Rahmenbedingungen zur Qualitätssicherung zu überprüfen“, heißt es in der Stellungnahme. „Wir bleiben dabei: Die Diagnose und Behandlung von Personen mit Symptomen gehören in ärztliche Hände und nicht in nichtärztlich geleitete Teststellen!“, so die abschließende Forderung des Vorsitzenden.
Zur Stellungnahme des ALM e.V.:
www.alm-ev.de/stellungnahmen/vierte-verordnung-zur-aenderung-der-coronavirus-testverordnung
An dieser Datenerhebung haben sich 183 Labore beteiligt. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.
Weitere Informationen finden Sie in der ausführlichen Präsentation zur Datenauswertung:
www.alm-ev.de/aktuell/corona-themenseite
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Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzt*innen, rund 500 Naturwissenschaftler*innen und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeiter*innen. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.