Berlin – Anlässlich der heutigen Pressekonferenz von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und Frau Dr. Elisabeth Pott von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu der erweiterten Kampagne gegen Aids und den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Institutes, erklärt der sucht- und drogenpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Detlef PARR:
Die zunehmende Sorglosigkeit im Hinblick auf Ansteckungsgefahren mit dem HI-Virus in Deutschland ist weiterhin alarmierend. Angesichts der steigenden Zahlen an Neuinfektionen in bestimmten Bevölkerungsgruppen in Deutschland und einer starken Zunahme besonders auch im gesamteuropäischen Ausland, begrüßt die FDP-Bundestagsfraktion die erweiterte “Botschafterkampagne” der BZgA Kampagne “Gib Aids keine Chance” mit prominenter Unterstützung. Aber auch jeder Einzelne kann mitmachen: Viele Jugendliche engagieren sich als Botschafter gegen Aids.
Insgesamt leben 59.000 Menschen mit HIV oder Aids in Deutschland. Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland mit dem Aidserreger HIV hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent weiter erhöht. Von 2001 an haben sich die Neudiagnosen von 1.443 auf 3000 im Jahre 2007 verdoppelt. Während in Deutschland über 70 Prozent der Neuinfizierten durch gleichgeschlechtliche Kontakte hervorgerufen werden, sind in Europa vor allem heterosexuelle Kontakte für die Ansteckung verantwortlich. In 20 Ländern der EU hat sich die Infektionsrate mit dem Aidserreger seit 1999 fast verdoppelt. Die höchste Rate ist in Estland zu verzeichnen.
Wir dürfen bei Aufklärung und kontinuierlicher Vorbeugung nicht nachlassen, damit die erfolgreichen Kampagnen der 90er Jahre wie “Gib Aids keine Chance” nicht letztlich dazu führen, dass die Gefahren dieser schweren Krankheit unterschätzt werden. Unterschiedliche Risikogruppen und Infektionsraten erfordern aus diesem Grund kreative und vor allem zielgruppenspezifische Aufklärungsarbeit.