Soll die demenzkranke Großmutter bei der Weihnachtsfeier dabei sein? Wird sie sich wohlfühlen? Wird sie andere irritieren, wenn es Gänsebraten gibt und sie ruft: „Ich will Pizza“? Über solche Fragen wird in Familien nachgedacht, in denen jemand von einer Demenzerkrankung betroffen ist.
Allgemeingültige Antworten gibt es darauf nicht, denn Familien, wie auch Menschen mit Demenz sind sehr unterschiedlich. Viele mögen den Weihnachtsbaum, den Glanz der Kerzen, vertraute Lieder, das gesellige Beisammensein. Doch die Situation kann auch überfordern, wenn die Enkel herumtollen, die lebhafte Unterhaltung schwer zu verstehen ist oder ungewohnte Speisen auf dem Tisch stehen.
Menschen mit Demenz möchten dazu gehören und akzeptiert werden so wie sie sind. Wenn jemand aufmerksam ist, kleine Hilfestellungen gibt, erklärt und beruhigt, kann das Sicherheit geben. Eventuell hilft es, sich eine Weile in eine ruhige Zimmerecke zurückzuziehen. Doch wenn jemand offensichtlich überfordert ist, kann es das Beste sein, die Feier vorzeitig zu verlassen. Und bei etwas ungewöhnlichem Verhalten sind Toleranz und Humor wichtig. Wenn jemand lieber mit den Händen als mit dem Besteck isst, ist das auch nicht so schlimm.
Tipps zum Umgang und zur Verständigung mit Menschen mit Demenz sind zu finden im „Ratgeber zu Demenzerkrankungen und Hilfsangeboten in Berlin“. Der Ratgeber kann gegen Portoerstattung kostenlos bei der Alzheimer Gesellschaft Berlin e. V. bestellt oder kostenlos im Internet heruntergeladen werden unter www.alzheimer-berlin.de
Die Alzheimer Gesellschaft Berlin berät in allen Fragen, die Demenzerkrankungen betreffen unter der Telefonnummer 030 – 89 09 43 57. Von Heiligabend bis Neujahr ist die Geschäftsstelle geschlossen. Bei akutem Beratungsbedarf stehen außerhalb der Feiertage folgende Ansprechpartner zur Verfügung:
Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: 030 – 259 37 95 14
Sprechzeiten: Mo – Do von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 9 bis 15 Uhr.
Das Alzheimer – Telefon ist ein bundesweites Beratungsangebot für Menschen mit Demenz, für Angehörige sowie für alle, die sich beruflich oder ehrenamtlich engagieren.
Beratungsstelle „Pflege in Not“: 030 – 695 98 989
Sprechzeiten: Mo, Mi, Fr von 10 bis 12 Uhr; Dienstag von 14 bis 16 Uhr und Donnerstag von 14 bis 18 Uhr. Rund um die Uhr ist ein Anrufbeantworter geschaltet, auf dem man außerhalb der Sprechzeiten eine Nachricht hinterlassen kann.
Hintergrundinformationen
Die Alzheimer Gesellschaft Berlin e. V. wurde 1989 von Angehörigen und Fachleuten gegründet. Sie hat das Ziel die Situation von Menschen mit Demenz und ihren An- und Zugehörigen durch Information, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern. In Berlin leben derzeit etwa 66.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung, in Deutschland insgesamt 1,8 Millionen. Aufgrund der demographischen Entwicklung werden diese Zahlen voraussichtlich weiter steigen.