Idstein – Was machen eigentlich Sprachtherapeuten?
Die Fähigkeit zu kommunizieren, sich mit anderen auszutauschen, ist ein Grundbedürfnis des Menschen und betrifft all seine Lebensbereiche. Sollte diese Kommunikationsfähigkeit in irgendeiner Form gestört sein, hat das Auswirkungen auf das alltägliche Leben in Familie, Schule, Beruf und Gesellschaft. Betroffene ziehen sich zurück und sind häufig von sozialer Isolation bedroht. An dieser Stelle setzt die Arbeit von Sprachtherapeuten an. Sie diagnostizieren, therapieren, rehabilitieren und beraten bei erworbenen oder angeborenen Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen ihre Patienten und verhelfen ihnen zu mehr Lebensqualität.
Die Tätigkeitsfelder sind dabei so vielfältig wie die Lebenssituationen selbst: „Mir gefällt vor allem das breite Spektrum des Berufsbildes. Besonders interessant fand ich die Einblicke in die Medizin, die Psychologie und die Arbeit mit Menschen mit Syndromen“, so Tesina Simic, Absolventin der Hochschule Fresenius und angehende Sprachtherapeutin. Sprachtherapeuten arbeiten mit Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, therapieren Aussprachestörungen und unterstützen bei mehrsprachiger Erziehung. Sie diagnostizieren aber auch erworbene neurologische Kommunikationsstörungen wie die Aphasie. Diese tritt häufig nach einem Schlaganfall auf und erschwert den Betroffenen, Sprache zu produzieren und zu verstehen, was ebenso das Lesen und Schreiben betrifft. Auch in der ganz alltäglichen Kommunikation kann es zu Störungen kommen. Menschen, die viel sprechen müssen, laufen Gefahr, heiser zu werden. So führen Sprachtherapeuten Stimmübungen beispielsweise mit Anwälten, Lehrern, Moderatoren und Schauspielern durch.
Der Bachelor-Studiengang Logopädie bildet seit dem Jahr 2000 Sprachtherapeuten auf akademischem Niveau aus. Die Hochschule Fresenius nimmt damit bis heute eine Pionierrolle in der Professionalisierung der Therapieberufe ein. Das achtsemestrige Studium gründet sich auf die vier Säulen Medizin, Psychologie/Pädagogik, Sprachwissenschaften und Logopädie und besitzt einen hohen Praxisbezug: „Am meisten haben mir die Praxislernperioden gefallen, da ich in dieser Zeit sehr viele praktische Erfahrungen für das spätere Berufsleben sammeln konnte. Zudem finde ich das Wahlbereichsangebot sehr vorteilhaft, um in Kontakt mit Menschen mit unterschiedlichen Störungsbildern zu kommen und dabei den Umgang mit ihnen zu lernen, zum Beispiel mit Aphasie-Selbsthilfegruppen“, bestätigt Felicitas Noll, Absolventin der Hochschule Fresenius.
Unsere Absolventen arbeiten anschließend in Praxen und Kliniken, in Einrichtungen des Gesundheitswesens, in Berufsfachschulen oder selbstständig in eigener Praxis oder Beratungsfirma. Die Berufsaussichten sind dabei besonders gut. So erhalten die meisten Studierenden aufgrund des umfangreichen Partner-Netzwerks der Hochschule Fresenius bereits während ihrer Praxisphase Stellenangebote.
Interessenten sind herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen und eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Anmeldung unter beratung@hs-fresenius.de ist erwünscht.