Meckenheim – Zum Thema Übersäuerung und Säure-Basen-Balance kursieren viele Mythen. Was bedeutet Übersäuerung, woher kommt sie und wie bringt man den Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht?
1. Warum der Säure-Basen-Haushalt so wichtig ist
Damit unser Körper einwandfrei funktioniert, brauchen alle Stoffwechselprozesse einen richtig eingestellten pH-Wert, also das richtige Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen.
2. Hydrogencarbonat puffert Säuren im Körper
Für die Säure-Basen-Balance besitzt unser Körper ein eigenes Puffersystem, das Säuren mit Hilfe von Hydrogencarbonat neutralisiert. Bei langfristig hoher Säurebelastung gelangt dies jedoch an seine Grenzen.
3. Bei Übersäuerung läuft der Körper nicht optimal
Sind im Körper zu viele Säuren unterwegs, wird der Stofftransport zwischen den Zellen behindert. Körperzellen, Enzyme und Hormone arbeiten eingeschränkt. Das beeinträchtigt unser Wohlbefinden.
4. Übersäuerte riskieren poröse Knochen
Langfristige Übersäuerung erhöht das Osteoporose-Risiko. Denn um Säuren zu neutralisieren, löst der Körper Calcium aus den Knochen.
5. Proteine und Diäten machen den Körper sauer
Säuren entstehen im Körper vor allem durch Abbau von Eiweißen aus der Nahrung. Auch bei Fasten und Diäten werden mehr Säuren gebildet.
6. Tierische Lebensmittel und Getreide bilden Säuren
Säurebildend sind Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, Käse, Getreide, Brot und Nudeln.
7. Hydrogencarbonat-Heilwässer, Obst und Gemüse neutralisieren Säuren
Besonders effiziente Basenlieferanten sind hydrogencarbonatreiche Heilwässer (ab 1.300 mg/l) und Zitrussäfte wie Orangensaft. Obst, Gemüse, Kartoffeln, Kräuter und Trockenfrüchte bilden ebenfalls Basen.
8. Saures macht nicht unbedingt sauer
Ob ein Lebensmittel säuernd oder basisch wirkt, kann man nicht am Geschmack erkennen. Die besten basisch wirkenden Getränke schmecken beispielsweise ganz unterschiedlich: Zitrussäfte sauer, hydrogencarbonatreiche Heilwässer dagegen mild.
9. Die Balance zählt
Man muss nicht auf Fleisch, Fisch und Käse verzichten. Wichtig ist, Säurebildner durch Basenbildner auszugleichen. Also besser ein kleines Stück Fleisch mit doppelt so viel Gemüse essen.