Berlin – Versandapotheken beraten schlechter als wohnortnahe Apotheken. Das ist ein Ergebnis eines heute von Stiftung Warentest veröffentlichten Tests von 27 Vor-Ort- und 23 Versandapotheken. Im Durchschnitt schnitten die Vor-Ort-Apotheken befriedigend ab, die Versandapotheken aber nur ausreichend. Keine der Versandapotheken war gut, 8 der 23 getesteten Versandapotheken waren sogar mangelhaft. Stiftung Warentest bewertete die Vor-Ort-Apotheken deutlich besser, Versandapotheken dagegen schlechter als in den Vorjahren.
Die Vor-Ort-Apotheken sind dem Versandhandel überlegen. Viele der Versandapotheken, die mit Pick-up-Discountern zusammenarbeiten, schneiden besonders schlecht ab, so Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Es ist höchste Zeit für das Verbot von Pick-up-Stellen und eine schärfere Kontrolle des Versandhandels.
Auch bei den Preisen für rezeptfreie Medikamente gab es große Unterschiede zwischen den einzelnen Apotheken. Vor-Ort-Apotheken sind je nach Einzelfall preiswerter als Versandapotheken, auch weil hier keine Versandkosten anfallen. Logistik hat nichts mit pharmazeutischer Qualität zu tun. Lieferbedingungen oder Versandkosten gehören zum Kerngeschäft jedes Versandhändlers, sind aber für die pharmazeutische Qualität nicht relevant. Aber selbst in der Logistik fanden die Warentester bei einigen Versandapotheken Mängel, zum Beispiel Lieferzeiten von bis zu acht Tagen. Andere Versandhändler legten die Pakete einfach vor der Wohnungstür ab oder händigten sie Jugendlichen aus.
Bei den Vor-Ort-Apotheken wurden verschiedene Apotheken-Kooperationen bewertet. Durchgängige Qualitätsunterschiede zeigten sich nicht. Vor kurzem kam das ZDF-Magazin WISO zudem zu anderen Ergebnissen. Wolf: Auch das zeigt: Testkäufe sind immer Momentaufnahmen mit begrenzter Aussagekraft.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen finden Sie unter http://www.abda.de