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Wachstumsbranche Krankenhaus am Scheideweg: Medizinischer Fortschritt auf der Kippe

30. Deutscher Krankenhaustag vom 14.-17. November auf der MEDICA

Berlin – Der 30. Deutsche Krankenhaustag öffnet am 14. November im Rahmen der weltweit größten Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf seine Pforten. An vier Tagen präsentiert sich eine der leistungsstärksten Wachstumsbranchen: Die 2.104 Krankenhäuser sind mit einem Anteil von 2,7 Prozent am Bruttoinlandsprodukt, einer Million Beschäftigten und einem Umsatzvolumen von rund 61 Milliarden Euro ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor im deutschen Gesundheitswesen. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach gesundheitlichen Dienstleistungen werden auch künftig vom Krankenhaussektor erhebliche beschäftigungswirksame Effekte ausgehen. Dazu trägt nicht zuletzt der fast 95 Prozent ausmachende inländische Wertschöpfungsanteil von Krankenhäusern in Deutschland bei.

Die Krankenhäuser in Deutschland arbeiten auch im internationalen Vergleich immer effizienter. Insbesondere beim wirtschaftlichen Einsatz des Krankenhauspersonals nehmen die deutschen Kliniken einen Spitzenplatz ein. Nach der neuesten OECD-Gesundheitsstatistik sichern 10,8 Krankenhausmitarbeiter je 1.000 Einwohner die stationäre Versorgung. Andere Gesundheitssysteme wie z.B. Österreich (15,3), Irland (14,9) und Italien (12,3) liegen darüber – den höchsten Personaleinsatz verzeichnen die USA (16,1).

Auch in Zukunft besteht eine hohe Erwartung an die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser. Doch trotz hoher Effizienz und günstiger Wachstums- und Innovationsprognosen stehen viele Kliniken am Scheideweg. Angesichts der anhaltenden Kosten- und Ausgabensteigerungen sind der medizinische Fortschritt und die Einsteuerung von Innovationen in die Krankenhausversorgung zunehmend gefährdet.

Inzwischen können die Krankenhäuser die gesetzlich verordneten Kürzungen aus eigenen Mitteln oder aus Wirtschaftlichkeitsreserven nicht mehr auffangen. Die Ursachen liegen im wesentlichen in dramatischen Kostensteigerungen, wie den deutlichen Tariferhöhungen für Klinikärzte, der Mehrwertsteuererhöhung, Energiekostensteigerungen sowie Mehrkosten durch das neue Arbeitszeitgesetz. Zentrales Problem ist die gesetzliche Kappung der Vergütungsanstiege: So dürfen die Krankenhäuser im nächsten Jahr die Vergütungen um maximal 0,64 Prozent erhöhen. Gleichzeitig hat die Politik massive Kürzungen mit den Einspargesetzen 2006 und der Sanierungsabgabe der Kliniken im Rahmen der Gesundheitsreform 2007 vorgenommen. Die Folge: Immer mehr Kliniken geraten in eine finanzielle Schieflage. Eine flächendeckende Versorgung und die Bereitstellung von Innovationen für alle Patienten ist unter diesen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen kaum mehr möglich.

Vor diesem Hintergrund ist die Ausgestaltung des zukünftigen politischen Ordnungsrahmens von zentraler Bedeutung. Der Krankenhaustag wird auf dem “Forum Krankenhauspolitik” am 14. November 2007 die Reform der Krankenhausfinanzierung ab dem Jahre 2009 in einem hochkarätigen Expertenforum diskutieren.

Gleichwohl erfordert die stärkere Leistungsorientierung im stationären Bereich auch eine weitere Optimierung der Ressourcen und Prozesse im Krankenhaus. Der Krankenhauskongress bietet dazu gezielt anwendungsorientierte Praxisseminare zu krankenhausspezifischen Fragestellungen an: So werden etwa die aktuellen Entwicklungen und Modelle aus dem Bereich der Medizintechnik und Elektromedizin, Controlling sowie Qualitätsbeurteilungssysteme im Mittelpunkt stehen. Der zweite Kongresstag beginnt mit einer Schwerpunktveranstaltung zum Thema “Das G-DRG-System 2008”. Im Rahmen dieser Fachveranstaltung werden die Experten über die methodischen und klassifikatorischen Anpassungen für das G-DRG-System 2008 ausführlich informieren. Im Rahmen des Pflegeforums werden die Experten aus der Berufsgruppe der Pflegenden zu Themenblöcken wie “Arbeitsplatz Krankenhaus und die neuen Chancen” oder “Pflege und Integrierte Versorgung” neue Entwicklungen diskutieren. Am dritten Kongresstag stehen neben dem ECCLESIA-Forum zur “Zukunft der Zertifizierung” das internationale Forum mit Themen wie “Qualitätsbeurteilungssysteme in Europa” und die “Pläne der Europäischen Kommission zu Gesundheitsdienstleistungen” im Fokus der Experten. Eine Vortragsveranstaltung der Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen im BDA e.V. (AKG) zu “Raumkonditionen im Krankenhaus” beschließt das Kongressprogramm am letzten Veranstaltungstag.

Ziel des Krankenhaustages ist es, allen relevanten Berufsgruppen im Krankenhaus – Ärzten, Krankenhausdirektoren, Controllern, Technikern, Krankenhausträgern und Pflegepersonal – sowie den Partnern im Gesundheitswesen die Gelegenheit zur Diskussion und Meinungsfindung zu geben. Die Veranstalterin, die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag (GDK), erwartet an den vier Kongresstagen rund 2.000 Besucher aus Klinikbetrieb und Gesundheitspolitik. Das ausführliche Kongress-Programm des 30. Deutschen Krankenhaustages steht unter http://www.deutscher-krankenhaustag.de als PDF-Datei zum Herunterladen bereit.