Berlin – Die Vorstandsmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen e.V. (DGIV) haben den überraschenden Tod des CDU-Gesundheitspolitikers Erwin Rüddel MdB mit Bestürzung und persönlicher Betroffenheit zur Kenntnis genommen.
Der DGIV-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel fasste seine Trauer so in Worte: „Ihr wisst nicht Ort noch Stunde – diese Daseinsgewissheit gilt es im eigenen Leben verantwortlich zu bewältigen: Erwin Rüddel hat das in eindrucksvoller Art und Weise in einem politisch ausgesprochen erfolgreichen Leben vorbildhaft gezeigt. Dass er sich dabei für den Bereich Gesundheit, die Patienten und alle in diesem Bereich Tätigen beispielhaft eingesetzt hat, hat nachhaltig Dinge zum Besseren verändert. Umso schwerer wiegt der Verlust unseres den Grundsätzen des deutschen Gesundheitswesens zutiefst verpflichteten Freundes und Mitmenschen.“
DGIV-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Henriette Neumeyer erinnert sich: „Als damalige Leitung des Masterstudiengangs Healthcare Management erinnere ich mich noch gut an den Besuch von Erwin Rüddel. Ich habe ihn als äußerst zugewandt, humorvoll und zugleich fachlich versiert erlebt. Mit seiner lebendigen und anschaulichen Darstellung der Berliner Politikwelt gelang es ihm, viele unserer Studierenden für gesundheitspolitische Fragestellungen zu begeistern. Erwin Rüddel vermittelte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, unterschiedliche Haltungen wertschätzend und professionell wahrzunehmen, sie sorgfältig einzuordnen und vorschnelle Urteile zu vermeiden. Insbesondere sein Appell, die eigene „Interessensbrille“ zu erkennen und kritisch zu hinterfragen, hat bei vielen Studierenden für nachhaltige Aha-Momente gesorgt.“
DGIV-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Clarissa Kurscheid betont: „Erwin Rüddel setzte sich insbesondere für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum ein und war zudem noch Geschäftsführer einer Senioreneinrichtung. Neben diesem Engagement trug er in seiner Zeit als Abgeordneter ab 2009 unter anderem als Berichterstatter für Pflege maßgeblich zur letzten großen Pflegereform bei.“
Der DGIV-Generalsekretär Dr. Michael Meyer führt einen weiteren Aspekt aus: „Schon zu Zeiten seines Vorsitzes im Gesundheitsausschuss hat Erwin Rüddel auf die Notwendigkeit sektorübergreifender Versorgung hingewiesen. Hierzu zählte für ihn u.a. auch die Nutzung digitaler Optionen und die Neuordnung der regionalen Notfallversorgung.“
Dr. Albrecht Kloepfer, Geschäftsführendes DGIV-Vorstandsmitglied, ergänzt: „Ich verliere mit Erwin Rüddel einen langjährigen und lebensfrohen gesundheitspolitischen Freund und Mitstreiter, dem es immer um die Sache ging und der dabei stets alle Individuen unseres Gesundheitssystems – Ärzte, Apotheker, Pflegekräfte und natürlich Patientinnen und Patienten – im Gesamtblick hatte.“
Die DGIV verliert mit Erwin Rüddel einen engagierten Unterstützer der Integrierten Versorgung, der neuen Versorgungsoptionen und deren digitaler Unterstützung immer beispielhaft offen gegenüberstand. Wir werden ihm in diesem Sinne ein ehrendes Angedenken bewahren.