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Vom Heute für das Morgen lernen
Dr. Gabriele Gonschor ist der Überzeugung, dass digitale und analoge Versorgungsangebote sich in Zukunft sinnvoll ergänzen.

Vom Heute für das Morgen lernen

Pressemitteilung

München – Meinung: Was wir in Zeiten von Corona für den zukünftigen Einsatz von DiGas lernen können. Ein Beitrag von Dr. Gabriele Gonschor, Fachsprecherin für Neue Versorgungsangebote bei der SBK (04.05.2020)

Digitale Gesundheitsanwendungen, DiGas, erleben aktuell aufgrund der Corona-Pandemie Aufwind. Die SBK hat zum Beispiel einen Vertrag mit Keleya, einer App, die Online-Geburtsvorbereitungskurse anbietet, geschlossen und arbeitet mit mika zusammen, einer Anwendung, die während der Krebsbehandlung unterstützt. Wir haben einen Chatbot von docyet auf unserer Homepage im Einsatz, der unseren Versicherten Fragen rund um Corona beantwortet. Gleich in den ersten Tagen konnten wir 2.100 Zugriffe verzeichnen. Es kommen wöchentlich rund 1.000 dazu.

Blicken wir ein paar Monate zurück: Auch da hatten wir bereits digitale Angebote für unsere Versicherten. Selfapy und Tinnitracks zum Beispiel – Angebote, von deren Sinnhaftigkeit wir überzeugt sind. Auch die Gespräche mit den Anbietern wie mika, Keleya und docyet liefen, bevor Corona in unser aller Alltag gekommen ist. Aber: Die Nachfrage unserer Versicherten nach digitalen Angeboten ist seit Beginn der Corona-Krise deutlich gestiegen.

Corona hat die Versorgungslandschaft massiv verändert

Warum ist das so? Meine Antwort: Corona hat den freien Zugang zur Versorgung eingeschränkt und damit die Versorgungslandschaft massiv verändert. Dadurch ist ein Bedarf an neuen Lösungen entstanden. Vor „Corona“ war der persönliche Zugang zum Leistungserbringer meist relativ einfach möglich. Jetzt sind Geburtsvorbereitungskurse gestrichen, Physiotherapie-Praxen sind zum Teil geschlossen. Es sind digitale Alternativen gefragt. Das ist vergleichbar mit den vielen Videokonferenzen, die gerade auf der ganzen Welt geführt werden. Persönliche Meetings im Besprechungsraum des Bürogebäudes können nicht stattfinden – also greift man auf virtuelle Austauschformate zurück.

Spannend wird es, wenn wir wieder ein Stück mehr Normalität erreichen, wenn Behandlungen in den Praxen wieder möglich sind. Welche der aktuellen Angebote werden weiterhin erfolgreich sein? Werden die Versicherten in alte Verhaltensmuster zurückkehren oder werden sie die digitalen Angebote als so gut empfinden, dass sie dauerhaft eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung darin sehen?

Digitale Lösungen werden bleiben

Meine persönliche Meinung: Digitale Lösungen in der Gesundheitsversorgung werden sicherlich immer mehr Bestandteil der Versorgung werden. Sie werden in vielen Fällen aber eher auch sinnvolle Ergänzung statt Ersatz sein.

Ein Geburtsvorbereitungskurs für eine Erstgebärende bei der Hebamme vor Ort hat viele Vorteile. Es geht dort auch viel um Gemeinschaft. Oft entstehen dabei Freundschaften zwischen Müttern, sie treffen sich auch nach der Geburt, gehen gemeinsam mit Kinderwagen spazieren. Sie bauen eine Beziehung zu der Hebamme auf, die auch die Wochenbettbetreuung übernimmt. Das alles kann eine digitale Variante nicht leisten. Aber: Es gibt nicht genug Hebammen in Deutschland. Immer wieder erreichen uns Anfragen unserer Versicherten, die keinen freien Platz bei solch einem Kurs finden. Da können Anbieter wie Keleya eine große Unterstützung sein. Ähnlich ist die Situation bei Anwendungen, die Anleitungen geben für Eigenübungsprogramme, beispielsweise bei Knieschmerzen. Manuelle Therapien können nicht durch eine App ersetzt werden. Um aber die Zeit bis zum Behandlungsbeginn zu überbrücken oder das Eigentraining zu Hause zu unterstützen, kann der Einsatz durchaus sinnvoll sein.

Nicht zu vergessen sind die Anwendungen, die zuverlässige Informationen zur Verfügung stellen. Dazu gehören zum Bespiel docyet oder – speziell für Krebserkrankte – mika. Die Pandemie zeigt uns allen gerade eindrucksvoll die Menge an Informationen, die es zu einer Krankheit gibt: Erkrankungszahlen, Gesundungsquoten, Verhaltenstipps der Experten, widerstreitende Meinungen über die beste Therapie – was wir gerade bei Corona erleben, erlebt jemand, der an Krebs erkrankt in seiner sehr individuellen Lage bei der Diagnose auch. Da ist es gut, wenn es zuverlässige Quellen gibt, die jemandem bei dem Umgang mit der Situation helfen – digitale Lösungen und KI werden hier zukünftig eine Rolle spielen, davon bin ich überzeugt.

Zwei Entscheidungskriterien: Mehrwert und Usability

Ein Wort möchte ich noch zum Thema „Usability“ sagen: Ob mit oder ohne Corona – eine Anwendung, die kompliziert zu bedienen ist, wird auch nicht genutzt werden, wenn es gerade eine Versorgungslücke gibt. Eine Anwendung, die nicht benutzerfreundlich ist und nicht in der Lage dazu ist, individualisierte Übungen und Informationen zur Verfügung zu stellen, wird von Kund*innen nicht akzeptiert werden.

Am Schluss entscheidet die Kundin oder der Kunde, ob ein DiGa für sie oder ihn persönlich einen Mehrwert bietet. Je nach persönlicher Situation kann mal die analoge Versorgung sinnvoller sein und mal die digitale. Am häufigsten werden es aber wohl Versorgungskonzepte sein, deren analoge und digitale Komponenten sinnvoll ergänzen. Im Mittelpunkt steht nicht das Wie, sondern das Was. Das sollten wir alle im Blick behalten bei der weiteren Entwicklung und Förderung von DiGas.

Digitale Gesundheitsangebote spielen auch bei der SBK aktuell eine große Rolle für die Versorgung. Lesen Sie dazu das Interview mit SBK-Expertin Christina Bernards.

Die hier zur Verfügung gestellten Inhalte dürfen, unter Angabe der Quelle SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, veröffentlicht werden.