Königstein/Ts. – Vitamin C ist das bekannteste Vitamin überhaupt. Es steht für Gesundheit und Vitalität. Rund die Hälfte der Bevölkerung erreicht durch die Nahrungsaufnahme nicht die von Ernährungsgesellschaften empfohlenen 100 mg täglich. Doch auch die andere Hälfte nimmt vermutlich zu wenig Vitamin C auf, wenn man davon ausgeht, dass der offizielle Richtwert zu niedrig angesetzt ist. Darüber berichtet die Zeitschrift „Naturarzt – Ihr Gesundheitsratgeber“ in ihrer Februar-Ausgabe.
Die Zufuhrempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wurde vor einigen Jahren von 75 auf 100 mg täglich gesetzt. „100 mg ist die Dosis, die sicher einen Skorbut vermeidet. Nicht mehr und nicht weniger“, sagt Dr. med. Volker Schmiedel, der für die Zeitschrift Naturarzt aktuelle Studien zum Thema gesichtet hat: „Wollen wir hingegen antioxidative Effekte erzielen, den Körper damit möglicherweise vor Krebs, Herzinfarkt, Rheuma, Asthma und weiteren Erkrankungen schützen, von denen wir heute wissen, dass sie mit Oxidation zu tun haben, so reichen diese 100 mg wohl bei Weitem nicht aus.“
Etwa die Hälfte der Verbraucher erreicht nicht einmal den offiziellen Richtwert, da sie zu wenig Obst und Gemüse verzehrt. Der Körper hat keine nennenswerten Vitamin-C-Speicher. Wir müssen es fast täglich in der benötigten Menge zuführen. Wenn wir kein Vitamin C aufnehmen, entsteht bereits nach wenigen Tagen ein Vitamin-C-Mangel. Das Immunsystem wird schwach, wir werden infektanfälliger. Die Kollagenbildung ist beeinträchtigt, darum tritt im weiteren Verlauf Zahnfleischbluten auf, später fallen die Zähne aus. So kannte man die als „Skorbut“ bezeichnete Mangelkrankheit in früheren Zeiten.
Die Abhilfe ist denkbar einfach: Ein englischer Landarzt erkannte schon im 18. Jahrhundert, dass frisches Obst und Gemüse einen Stoff enthalten müsse, der diese Erscheinungen verhindern kann. 100 Gramm Grünkohl, Brokkoli oder Paprika liefern 100 mg Vitamin C (Ascorbinsäure), ebenso 200 Gramm Rot- oder Weißkohl oder Spinat, daneben sind bekanntlich auch die Früchte wie Orangen, Zitronen, schwarze Johannisbeere, Sanddorn, Kiwi, Mango usw. reich an Vitamin C. Und wir müssen unseren Tagesbedarf ja gar nicht nur aus einer Quelle decken!
Heute weiß man, an wie vielen physiologischen Prozessen Vitamin C beteiligt ist. Vor allem wirkt es als starkes Antioxidans: Es schützt biologische Strukturen vor Angriffen von sogenannten freien Radikalen (aggressiven Molekülen) und vor Oxidationsprozessen. Darüber hinaus erfüllt es u. a. folgende Funktionen:
- Es verbessert die Eisenaufnahme aus dem Darm.
- Es ist wichtig für Aufbau und Erhalt von Haut, Zähnen, Nägeln und Haaren.
- Es verhindert die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen.
- Es stärkt das Immunsystem gegen bakterielle und virale Infektionen.
Was wenige wissen: Vitamin C ist im Tierreich gar kein „Vitamin“, da es Hunde, Katzen, Pferde, fast alle Tiere selbst herstellen können. 75 kg schwere Säugetiere produzieren täglich etwa ein bis zwei Gramm Ascorbinsäure. Und wenn sie krank sind, sogar etwa zehn Gramm! Mehrere Gramm Vitamin C sind für den Menschen auch mit der gesündesten Ernährung nicht zu erreichen, wären aber teilweise durchaus sinnvoll.
Lesen Sie den vollständigen Beitrag in Naturarzt 2/2013. Darin finden Sie Studienzusammenfassungen zu Vitamin-C-Wirkungen bei Erkältungen, Bluthochdruck, Krebs, Grauem Star u. a. Außerdem wird die Frage diskutiert, ob hohe Dosen an Vitamin C zu Nebenwirkungen führen. Der Naturarzt 2/2013 ist ab 23. Januar im Zeitschriftenhandel erhältlich.