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#VisionZukunft Teil 4: Daten sinnvoll nutzen​

#VisionZukunft Teil 4: Daten sinnvoll nutzen​

Pressemitteilung

Im vierten Teil unserer Serie #VisionZukunft beschäftigen wir uns mit der Nutzung von Daten im Gesundheitswesen. Aussagekräftige, transparente und schnell verfügbare Daten sind für eine qualitätsorientierte Gesundheitsversorgung unerlässlich – sie müssen daher einfach und sinnvoll nutzbar sein. Doch bürokratische Hürden erschweren an vielen Stellen im Gesundheitswesen die sinnvolle Nutzung von Daten und behindern Fortschritt und Verbesserung.
 
Über die Serie
Für die nächste Bundesregierung steht in der Gesundheitspolitik viel auf dem Spiel: Die Kosten für die Versicherten steigen in ungekannte Höhen. Die Qualität der Versorgung ist im EU-Schnitt dagegen nur Mittelmaß. Die Aufgabe lautet: Kostenspirale stoppen und dabei die Qualität der Versorgung verbessern. Wir sagen: Das ist möglich. Wie? Dazu haben wir in den letzten Wochen vier Maßnahmen skizziert.

München. Für eine patienten- und qualitätsorientierte Versorgung sind aussagekräftige Daten unverzichtbar. Die erfolgreiche Weiterentwicklung unseres Gesundheitswesens hängt davon ab, dass Datennutzung einfach, unbürokratisch und nachvollziehbar geregelt ist. Daten sollten transparent und taggleich zur Verfügung stehen. Was es dazu konkret braucht, erläutern wir im vierten und letzten Teil unserer Serie zur Bundestagswahl 2025.​

Durch die Sammlung, Zusammenführung und Analyse von Daten kann das Gesundheitswesen verbessert werden. Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der SBK, erklärt, welche Chancen in einer sinnvollen Datennutzung liegen. „Wir können auf Einzelkassen- und auf GKV-Ebene Versorgungsprobleme und -lücken erkennen und gegensteuern. Wir können auf individueller Ebene Versicherte und Patient*innen zielgerichteter beraten und behandeln. Beides dient dem Zweck der besseren und nachhaltigeren Versorgung. Wir können Forschung vorantreiben, um Krankheiten zukünftig besser zu behandeln oder ganz zu verhindern. Und nicht zuletzt bilden verlässliche Daten die Grundlage für eine zukunfts- und zielgerichtete Gesundheitspolitik.“

Leistungserbringende, Versicherte und Krankenkassen als gemeinsame Versorgungsgestalter
Die Gesundheitsberufe sind zentrale Ansprechpartner für die medizinische Versorgung der Versicherten. Doch eine qualitativ hochwertige, patientenorientierte Versorgung entsteht im Zusammenspiel aller Beteiligten – neben den Fachkräften im Gesundheitswesen sind die Betroffenen selbst und die Krankenkassen wichtige Gestalter qualitätsorientierter Versorgungsprozesse. Den Kassen kommt dabei vor allem die beratende und koordinierende Rolle zu. Denn sie sind die Organisation im Gesundheitssystem, an denen alle relevanten Versorgungsinformationen zusammenlaufen.
 
Kenntnis über aktuelle Versorgungssituation nötig
Damit die Krankenkassen ihre Rolle im Sinne der Versicherten wertbringend erfüllen können, ist es wichtig, dass die notwendigen Informationen zeitnah und strukturiert vorliegen – anders als heute. Andernfalls bleibt das Potenzial der aufwendig erhobenen Daten ungenutzt.
 
Ganz oben auf der politischen Agenda muss daher eine Vereinfachung der Nutzung stehen:
 
1. Vereinfachung der Einwilligung zur Datennutzung
Versicherte, die heute eine Einwilligung zur Datennutzung an ihre Krankenkasse geben möchten, müssen das an vielen verschiedenen Stellen und zu fest definierten Zwecken tun. Das ist historisch gewachsen: Früher spielte die Datennutzung durch die Krankenkassen kaum eine Rolle. Mit der Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems und vor allem der Digitalisierung wandelten sich die Erfordernisse, Einwilligungen wurden an der einen oder anderen Stelle notwendig und vom Gesetzgeber auch ermöglicht.
 
Ein Beispiel zu den Folgen: Bei einer schwer kranken Versicherten benötigen wir als ihre Krankenkasse die Einwilligung nach jedem einzelnen Krankenhausaufenthalt, um das Krankenhaus-Entlassmanagement zu übernehmen, d. h. die weitere Versorgung zu organisieren. Hinzu kommen die Einwilligung bei der Beratung im Krankengeldmanagement, eine weitere Einwilligung für die Pflegeberatung und im schlimmsten Fall eine weitere Einwilligung bei der Palliativ- und Hospizberatung.
 
Es ist Zeit, diesen historisch gewachsenen Flickenteppich aufzuräumen und den Versicherten nach umfassenden Hinweisen und Informationen bei der ersten Beratung ein Widerrufsrecht einzuräumen und auf Einwilligungen im Einzelfall zu verzichten.

2. Vereinfachung der Nutzung von Daten aus dem Forschungsdatenzentrum
Aktuell wird ein Forschungsdatenzentrum Gesundheit für die verbesserte Nutzung vorhandener Daten aufgebaut. Pseudonymisierte Abrechnungsdaten der Krankenkassen genauso wie die Daten aus den elektronischen Patientenakten der Versicherten sollen dort erfasst und für die Forschung nutzbar gemacht werden. Dafür können zweckgebundene Anträge auf Datennutzung gestellt werden. Was im Rahmen von Forschungsprojekten sinnvoll ist, eignet sich nicht für eine kontinuierliche Versorgungsgestaltung durch die Kassen. Um Versorgungsqualität wirklich zu verbessern, braucht es eine dauerhafte niedrigschwellige Möglichkeit für Krankenkassen, Versichertendaten aus dem Forschungsdatenzentrum dauerhaft und ohne komplizierten Antragsprozess auszuwerten. Sie könnten beispielsweise Versorgungslücken erkennen und Versorgungsverträge mit Gesundheitsdienstleistern entwickeln, um diese Lücken zu schließen. Oder sie könnten feststellen, wo bestimmte Krankheiten gehäuft auftreten und gezielte Präventionsangebote konzipieren. Die Daten kämen damit den Dateneignern – den Versicherten – unmittelbar wieder zugute.
 
Fazit
Um die Datenqualität zu verbessern, braucht es Maßnahmen wie eine taggleiche Datenlieferung und mehr strukturierte Daten. Gleichzeitig muss die Bürokratie rund um die Datennutzung deutlich vereinfacht werden. Langwierige Antrags- und Einwilligungsprozesse müssen verschlankt werden, um eine sinnvolle Datennutzung zu ermöglichen.

Unsere #VisionZukunft für einen Neustart in der Gesundheitspolitik können Sie unter sbk.org/presse nachlesen.

Über die SBK:

Die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse ist die größte Betriebskrankenkasse Deutschlands und gehört zu den 20 größten gesetzlichen Krankenkassen. Als geöffnete, bundesweit tätige Krankenkasse versichert sie mehr als eine Million Menschen und betreut über 100.000 Firmenkunden in Deutschland – mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 86 Geschäftsstellen.
 
Seit über 100 Jahren setzt sich die SBK persönlich und engagiert für die Interessen der Versicherten ein. Sie positioniert sich als Vorreiterin für einen echten Qualitätswettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung. Voraussetzung dafür ist aus Sicht der SBK mehr Transparenz für die Versicherten – über relevante Finanzkennzahlen, aber auch über Leistungsbereitschaft, Beratung und Dienstleistungsqualität von Krankenkassen. Im Sinne der Versicherten vereint die SBK darüber hinaus das Beste aus persönlicher und digitaler Welt und treibt die Digitalisierung im Gesundheitswesen aktiv voran.