Berlin – Zum gestern verkündeten Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Preisbindung für ausländische Versandapotheken bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln erklärt Wolfgang Späth, Vorstandsvorsitzender von Pro Generika:
„In der letzten Zeit hat der Gesetzgeber verschiedene Initiativen zur Verbesserung der Versorgungsqualität mit Arzneimitteln, insbesondere der Beratungsqualität für Patienten, auf den Weg gebracht. Der Medikationsplan ist hierfür nur ein Beispiel.
Der Europäische Gerichtshof hat gestern ein Urteil verkündet, das dieser Zielsetzung diametral entgegensteht. Das Urteil gefährdet die Apotheke vor Ort in ihrer wirtschaftlichen Existenz und damit die Arzneimittelversorgung in Deutschland.
Die persönliche Beratung in der wohnortnahen Apotheke und die Notfallversorgung in der Fläche für Patientinnen und Patienten steht auf dem Spiel. Wer glaubt, hier kurzfristig über einen Wettbewerb mit Rabatten Vorteile für Patienten zu generieren, läßt die negativen mittel- und langfristigen Folgen außer Acht.
Jetzt gilt es, Lösungsansätze zu finden, die die Versorgungsqualität in der Breite erhalten und die Arzneimittelversorgung auf hohem Niveau sicherstellen. Der deutsche Gesetzgeber ist gefordert, rasch und unverzüglich zu handeln. Dabei sollte er sich vor allem vom Ziel der sicheren Arzneimittelversorgung leiten lassen.“