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Versorgungsprobleme für AOK-Versicherte

Pressemitteilung der NOWEDA eG

Essen – “Versorgungsprobleme sind an der Tagesordnung, und die Verärgerung der AOK-Patienten nimmt zu. Apotheken sollen verordnete Medikamente, die nicht verfügbar sind, an Patienten abgeben. Kurios! Heute eine blaue Schachtel und übermorgen eine rote Schachtel, zwar der gleiche Wirkstoff, aber welcher Patient kann auf Dauer den Überblick behalten?”, so zieht das apothekereigene pharmazeutische Großhandelsunternehmen NOWEDA ein Fazit.

Die Ursache dieses “Dilemmas” sei ganz einfach: Ohne Beachtung der Marktgegebenheiten hat die AOK Rabattverträge zum Nachteil der Patienten abgeschlossen. Die Vertragsregelungen besagen, dass Apotheken bei ärztlichen Verordnungen stets ein rabattbegünstigtes Arzneimittel abgeben müssen. Auch wenn ein anderes, nicht rabattbegünstigtes Arzneimittel mit dem gleichen Wirkstoff zur Verfügung steht, darf die Apotheke dieses in der Regel nicht aushändigen. Bis Ende Juni 2007 sind die Regeln zwar noch locker, doch danach drohe das Chaos. Ab Juli sollen die Regelung in ihrer ganzen Konsequenz gelten, laut NOWEDA zum Nachteil der Patienten.

Schon heute sei absehbar, dass mit Wirkung ab Juli eine ausreichende Versorgung der Patienten nicht möglich sei, meldet das Essener Unternehmen, das Apotheken mehrmals täglich mit Arzneimitteln beliefert. Viele der rabattbegünstigten Arzneimittel seien nicht verfügbar; die Bestellungen der NOWEDA würden seitens der Hersteller oftmals nur mit einer Quote von bis zu 20 % erfüllt. “Wir kämpfen seit zwei Monaten mit diesem Problem; es wird nicht besser. Aus heutiger Sicht besteht keine Hoffnung, dass mit Wirkung ab Juli eine ausreichende Versorgung gewährleistet ist”, so Wolfgang P. Kuck, NOWEDA-Vorstandsmitglied.

“Im Sinne einer optimalen Versorgung fordern wir von Politik und Krankenkassen schnellstens patientenorientierte Korrekturen der abgeschlossenen Verträge. Weiterhin fordern wir eine Verlängerung der so genannten Friedenspflicht bis zum Ende des Jahres. Wenn die betroffenen Krankenkassen über einen Funken an Patientenorientierung verfügen, dann sollten sie schnell reagieren”, so Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender der NOWEDA, am Mittwoch.

INFORMATIONEN ZUR NOWEDA EG: NOWEDA ist ein apothekereigenes Wirtschaftsunternehmen mit zehn Niederlassungen in Deutschland. Eigentümer der NOWEDA sind über 6.000 Apothekerinnen und Apotheker. NOWEDA ist mit einem Umsatz von über 2 Milliarden Euro eines der großen deutschen Pharmahandelsunternehmen und gehört damit zu den rund 300 größten Unternehmen Deutschlands (Quelle: Die Welt, 26.06.2006). Der Außenumsatz dieser Apothekerkooperation beträgt rund 6 Milliarden Euro. An allen Standorten der NOWEDA wird den angeschlossenen Apotheken und damit den Patienten ein Sortiment mit rund 100.000 Erscheinungsformen zur Verfügung gestellt. Neben der Arzneimittellogistik stellt die NOWEDA ihren Mitglieder-Apotheken umfangreiche Service- und Dienstleistungen zur Verfügung.