Berlin – 11. Juli 2022
- Hoch wie nie: Generika-Anteil an der Arzneimittelversorgung steigt auf 79,1 Prozent
- Niedrig wie nie: Nur noch 7,2 Prozent der Arzneimittelausgaben landen bei Generika-Herstellern
- Brenzlig wie nie: Als Folge des Kostendrucks kommt es bereits zu Versorgungsengpässen
Bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln setzt unser Gesundheitssystem voll auf Generika. Doch während die Relevanz von Generika ständigt steigt, wenden die Krankenkassen immer weniger dafür auf. Nie war der Generika-Anteil an den Arzneimittelausgaben so niedrig wie im vergangenen Jahr – das zeigen die neuesten Marktdaten von Pro Generika.
Schere zwischen Versorgung und Kosten öffnet sich weiter
Von den 45,9 Milliarden verordneten Tagestherapiedosen machten Generika 79,1 Prozent aus. Gleichzeitig kamen – nach Abzug der Rabatte – aber gerademal 7,2 Prozent der Arzneimittelausgaben bei den Generika-Herstellern an. Damit setzt sich ein Trend fort, der vor Jahren begonnen hat und der offenbart: Die Schere zwischen Versorgungsleistung und Kostenanteilen geht immer weiter auf.
Dazu Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika: „Unsere Unternehmen versorgen den Großteil der Patientinnen und Patienten für einen stetig schrumpfenden Bruchteil der Kosten. Das wird zunehmend problematisch: Die Produktion vieler Arzneimittel ist kaum mehr wirtschaftlich. Immer öfter droht eine Produktion zum Verlust zu werden. Das zwingt Hersteller dazu, aus der Versorgung auszuscheiden. Und genau das führt zu Engpässen – wie wir es gerade beim Brustkrebsmittel Tamoxifen erlebt haben. Danach darf es kein ‚weiter so‘ geben. Die Politik sollte daraus lernen und dafür sorgen, dass sich die Schere nicht noch weiter öffnet.“
Es lohnt ein Blick in die Marktdaten
Die Broschüre „Generika in Zahlen 2021“ zeigt ein detailliertes Bild des Generika-Marktes. Und sie nimmt dieses Jahr erstmalig das Thema Rabattverträge genauer unter die Lupe. Wie sehen die aktuellen Ausschreibungen genau aus? Welche Konditionen beinhalten sie? Und inwiefern wird bei diesen Verträgen darauf geachtet, dass sich die Versorgung – zugunsten von Stabilität – auf mehrere Hersteller verteilt? Die Broschüre zum Download finden Sie hier.
Kostenlose Druckexemplare können Sie unter info@progenerika.de anfordern.
Die sich öffnende Schere aus Versorgung und Kosten hat schon jetzt fatale Konsequenzen für die Generika-Hersteller und damit für die Versorgung. Wie diese aussehen und was die Politik jetzt tun kann, lesen Sie hier.
Pro Generika ist der Verband der Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland. Wir vertreten die Interessen seiner Mitglieder, die Generika und Biosimilars entwickeln, herstellen und vermarkten. Durch den Einsatz von Generika und Biosimilars werden im Gesundheitssystem wichtige finanzielle Ressourcen eingespart – bei gleichbleibend hoher Qualität der Arzneimittelversorgung. Generika und Biosimilars sorgen damit für nachhaltigen Zugang der Patienten zu modernen Arzneimitteln.