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Verschreibung von starken Schmerzmitteln ab 2007 nur noch eingeschränkt möglich

Versorgung von Schmerzpatienten in Bayern kippt

Marburg – Was wie ein schlechter Scherz anmutet, ist Realität. Ab dem 1. Januar 2007 werden in Bayern die Kosten für starke, opioidhaltige Schmerzmittel in das Medikamentenbudget des verordnenden Arztes eingerechnet. Dies war bisher nicht der Fall und stellte die Versorgung von Schmerzpatienten sicher. Für viele Patienten bedeutet die Neuregelung in der Realität eine massive Verschlechterung der Behandlung, weil nicht mehr jeder Betroffene ausreichend versorgt werden kann.

“Die Medikamentenkosten für eine 44-Jährige Schmerzpatientin betragen derzeit etwa 1.000,- Euro im Quartal, wenn sie mit starken Opioiden behandelt wird. Mein Budget für einen normalen Patienten beträgt jedoch nur 26,54 Euro pro Quartal. In der Konsequenz darf ich also über 40 Patienten nichts verschreiben, wenn ich das Budget für die Altersgruppe einhalten will”, rechnet Dr. Wolfgang May, Facharzt für innere Medizin, Physikalische Medizin und Rehabilitation in Schwangau, vor. “Das ist schlicht nicht machbar, wenn ich meine Patienten gut behandeln will”, so May.

Diese Neuregelung betrifft alle Patienten, die Medikamente benötigen, die der Betäubungsmittelverordnung unterliegen wie die Opioide. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund acht Millionen Menschen unter starken, chronischen Schmerzen. Etwa 600.000 Patienten benötigen eine spezielle Schmerztherapie; in der Regel mit Opioiden. “Was jetzt beschlossen wurde, wirft uns in der Versorgung von Schmerzpatienten um 20 Jahre zurück. Die Therapiefortschritte, die wir mühsam errungen haben, sind unter den neuen Bedingungen nicht mehr zu halten”, sagt Dr. Martin Gessler, Sprecher des Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz in Marburg. Der Münchner Neurologe fordert deshalb Krankenkassen und Politiker in Bayern auf, den Bekenntnissen für eine Besserstellung der Schmerztherapie auch Taten folgen zu lassen und nicht durch unannehmbare Rahmenbedingungen praktisch für eine Abschaffung einer adäquaten Schmerztherapie zu sorgen.

Quelle: Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB): Gespräch von Dr. May mit Frau Hoffmann, KVB Bayreuth Verordnungshotline Tel. 01805-90929030 am 13.12.06.

Kontakt: Dr. Martin Gessler, Facharzt für Neurologie und spezielle Schmerztherapie, München (Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz e. V. und Mitglied der Schmerzkommissionen der Kassenärztlichen Vereinigungen Bayern und Hessen): Tel. 089 / 916039 Dr. Wolfgang May, Facharzt für innere Medizin, Physikalische Medizin und Rehabilitation, Schwangau: Tel. 08362 / 84 28