Berlin – Das Thema demografischer Wandel rückt immer stärker in den Fokus der Versorgungsdiskussion. Die Ersatzkassen sehen die demografische Entwicklung als Chance und als Herausforderung. Im Rahmen einer Fachveranstaltung diskutiert der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) heute (ab 16:00 Uhr) in der Hamburger Landesvertretung in Berlin mit Experten aus dem Gesundheitswesen über die Fragen, welche Herausforderungen es zu bewältigen gilt und welche Versorgungsangebote eine älter werdende Gesellschaft braucht.
Christian Zahn, Verbandsvorsitzender des vdek erklärt hierzu: “Der demografische Wandel ist kein Grund, um Panik zu verbreiten. Er führt nicht zur Kostenexplosion im Gesundheitswesen und nicht zu Leistungskürzungen. Für viele Menschen bedeutet er vielmehr, dass sie länger gesund und aktiv bleiben und von einem Mehr an guten Jahren profitieren können. Wichtig ist, dass wir uns rechtzeitig auf die sich verändernden Rahmenbedingungen einstellen und neue Leistungen stärker als bisher auf ihren Nutzen hin überprüfen. Zudem müssen innovative und zielgenaue Versorgungsangebote für eine älter werdende Gesellschaft gefördert werden. Aus diesem Grund haben die Ersatzkassen den vdek-Zukunftspreis ins Leben gerufen. Dieser wird heute bereits zum zweiten Mal an zukunftsweisende Versorgungsideen und -konzepte vergeben.”
Die Fachveranstaltung soll dazu beitragen, eine realistische und lösungsorientierte Diskussion über die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft zu führen. Teilnehmer der Diskussionsrunde sind neben Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des vdek, Dr. h. c. Jürgen Gohde, Vorstandsvorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe, Prof. Dr. Gerhard Naegele, Direktor des Instituts für Gerontologie der TU Dortmund und die Preisträger des vdek-Zukunftspreises. Die Moderation übernimmt Dr. Albrecht Kloepfer, Herausgeber des “GesundheitsPolitischen Briefs”.
Die Preisträger des vdek-Zukunftspreises 2011 wurden bereits im Dezember 2011 auf der vdek-Mitgliederversammlung benannt. Die Preisverleihung erfolgt heute im Rahmen der Fachveranstaltung, auf der die Preisträger ihr Projekt auch vorstellen werden. Die Preisträger erhalten ein Preisgeld von jeweils 7.000 Euro.
Folgende Konzepte haben den Zukunftspreis 2011 gewonnen:
Das Projekt “Sowie Daheim” aus Main-Kinzig-Kreis im Land Hessen, das als Leitstelle für ältere Bürger in Kooperation mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft häusliche Tagesbetreuung in den Räumlichkeiten von Ehrenamtlichen vermittelt. Das Projekt ist 2006 gestartet. Derzeit werden 109 ältere Bürger in 25 teilnehmenden Haushalten tagsüber ehrenamtlich betreut.
Ebenfalls zu den Gewinnern zählt das Projekt “Teekesselchen” des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke (GHK) in Nordrhein-Westfalen, das strukturierte Tagesbetreuungsangebote für Demenzkranke in einem Krankenhaus seit 2005 anbietet. Die Begleitung und Beschäftigung von drei bis sieben Patienten jeweils vor- und nachmittags erfolgt mit Unterstützung von derzeit zehn Ehrenamtlichen.
Als drittes Projekt wurde die Stadt Rödental in Oberfranken in Bayern ausgewählt, die seit 2002 ein Netzwerk von Versorgung und Prävention für Hochbetagte auf Gemeindeebene organisiert. Dazu gehörte eine barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raums sowie eine breite Einbindung von Ehrenamtlichen, die beispielsweise Hausbesuche durchführen oder Präventionsprogramme und Seniorensport anbieten.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 25 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
– BARMER GEK – Techniker Krankenkasse – DAK-Gesundheit – KKH-Allianz – HEK – Hanseatische Krankenkasse – hkk
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist die Nachfolgeorganisation des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK), der am 20. Mai 1912 unter dem Namen “Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)” in Eisenach gegründet wurde. In der vdek-Zentrale in Berlin sind rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen und eine Geschäftsstelle in Westfalen-Lippe mit insgesamt weiteren rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.