München – Das Klinikum Deggendorf, das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München und das Krankenhaus Cham erhalten für ihr besonderes Engagement in der Organspende im Jahr 2009 den Bayerischen Organspendepreis. Dr. Markus Söder, Gesundheitsminister, und Dr. Detlef Bösebeck von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) überreichten die Ehrungen in Gold, Silber und Bronze heute auf der 10. Jahrestagung der bayerischen Transplantationsbeauftragten in München. “Wir brauchen in jedem Krankenhaus eine konsequente Unterstützung für die Organspende, erklärte Söder. “Die Mitarbeiter der heute geehrten Kliniken leisten einen hervorragenden Beitrag zur Betreuung schwerkranker Patienten.” Die ausgezeichneten Krankenhäuser gehen hier mit gutem Beispiel voran. Kriterien für die Vergabe des Bayerischen Organspendepreises sind die Unterstützung der Transplantationsbeauftragten durch die Klinikleitungen, die Fortbildung des Klinikpersonals sowie die Erarbeitung von Leitlinien und Verfahrensschritten für den Akutfall Organspende.
Nach einer Steigerung der Zahl der Organspenden in Bayern im Jahr 2009 gab es in den ersten Monaten diesen Jahres einen Rückgang. “Diese Entwicklung können wir in unserer Verantwortung für Gesundheit und Leben nicht akzeptieren”, betonte Dr. Detlef Bösebeck, Geschäftsführender Arzt der DSO-Region Bayern, und ergänzte: “Wir appellieren an die Kliniken, in jedem Fall einer möglichen Spende, Kontakt mit uns aufzunehmen, und bieten allen Krankenhäusern eine umfassende Unterstützung im Falle einer Organspende an.”
Söder richtete einen Appell an alle Bürgerinnen und Bürger: “Jeder von uns kann plötzlich schwer erkranken und ein Spenderorgan brauchen. Helfen auch Sie, die Situation von schwerkranken Patienten zu verbessern: Denken Sie über das Thema Organspende nach! Informieren Sie sich und entscheiden Sie dann für sich ganz persönlich, ob ein Organspendeausweis für Sie in Frage kommt. Ich habe mich für einen Organspendeausweis entschieden.” Organspendezahlen sind keine reine Statistik – dahinter verbergen sich menschliche Schicksale. Bayern will möglichst viele Menschen motivieren, sich mit diesem Thema zu befassen und so die Spendenbereitschaft zu erhöhen.
Im Rahmen der Festveranstaltung wurde der bayerische Gesundheitsminister vom Bundesverband der Organtransplantierten e.V. (BDO) für sein nachhaltiges Engagement für die Organspende ausgezeichnet. Die Vorsitzende des BDO, Monika Kracht, überreichte den Sozialpreis Lebensbote. Im Anschluss an die Preisverleihungen trafen sich Experten aus Medizin und Politik zur 10. Jahrestagung der bayerischen Transplantationsbeauftragten. In Vorträgen und Diskussionen befassten sie sich mit dem Thema 10 Jahre Organmangel Therapien, Nebenwirkungen und Prognose.
Die DSO ist seit Juli 2000 die bundesweite Koordinierungsstelle für Organspende. In der Akutsituation Organspende begleitet sie alle Abläufe: Von der qualifizierten Feststellung des Hirntods über das Gespräch mit den Angehörigen, medizinische Maßnahmen zur Organ- und Empfängerprotektion bis hin zum Organtransport. Daneben unterstützt sie die Krankenhäuser durch Fortbildungen und Prozessoptimierung rund um die Organspende. Die DSO-Region Bayern betreut insgesamt rund 200 Krankenhäuser.
Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de